Fr 02.05.2008
Post in Österreich: Personalabbau!
Auch bei der Post wird weiter bei den MitarbeiterInnen eingespart: Zu Ende des Vorjahres hatte die Post die Großkunden Otto/Universal Versand und Quelle/Neckermann an den Neueinsteiger Hermes verloren. Daraufhin beschloss die Post ein Sparprogramm, das den Abbau von rund 1.700 MitarbeiterInnen bis 2012 vorsieht. Zusätzlich gibt's ein “Auslagerungsprogramm”: Die ÖIAG, die die Mehrheit an der Post hält, will eine “Auffang-Stiftung”, die als Auffanggesellschaft 2.000 bis 2.500 der 6.900 Telekom-MitarbeiterInnen und in den nächsten Jahren auch 2.000 Post-MitarbeiterInnen übernehmen soll. Eventuell, hieß es danach, könnten selbst überzählige ÖBB-MitarbeiterInnen in dieser Gesellschaft aufgenommen werden. Dabei geht's darum, MitarbeiterInnen auszulagern und die Arbeitsverhältnisse zu verschlechtern. Die Gewerkschaftsführung hat zwar die Gespräche abgebrochen, aber keinen Plan zu kämpfen, um Personalabbau und Verschlechterungen zu verhindern. Anders in Deutschland: Dort wurde die Post-Gewerkschaftsführung von der Basis gezwungen, für höhere Löhne zu kämpfen.
Post in Deutschland: Streik gegen Jobabbau!
Am 1. April dieses Jahres legten 7.000 Post-Beschäftigte in 14 Städten Deutschlands die Arbeit nieder, um gegen Arbeitszeitverlängerung und für einen verlängerten Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen zu demonstrieren. Hintergrund ist, dass die Deutsche Post AG den am 31. März 2008 ausgelaufenen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung nicht verlängert. Der erstmals 1994 geschlossene Pakt schließt seither betriebsbedingte Kündigungen aus. Dafür gestand ver.di dem Konzern die Streichung eines Arbeitszeitverkürzungstages (AZV-Tag) und Arbeitsverdichtung zu. Die Vorteile dieser Vereinbarung – eine Reduzierung der Lohnkosten um fast 100 Millionen Euro – nahm die Post-Spitze gerne mit. Doch die Arbeitsplatzgarantie ist für sie jetzt Schnee von gestern. Ende letzten Jahres kam es zur Einführung eines Post-Mindestlohns von 8 bis 9,80 Euro in der Stunde. Nun hat sich seit Anfang des Jahres der Eingang von Aufträgen bei der Deutschen Post erhöht. Statt aber mehr Beschäftigte einzustellen, will das Unternehmen nun eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 41 Stunden für die 55.000 Post-BeamtInnen durchsetzen. 15.000 Arbeitsplätze sind deshalb in Gefahr. Ende April steht nun sogar ein unbefrister Streik im Raum.