Mo 14.06.2010
Über 40 Jahre stritt und kämpfte Peter Hadden für eine bessere, gerechtere und vor allem eine friedlichere, sozialistische Welt. Und das für die überwiegende Zeit in Belfast, Nordirland. Eine Stadt und Region, die wie nur wenige andere in den letzten 40 Jahren das Versagen bürgerlicher Politik und diverser Chauvinismen und Sektierertum offenlegte. Es ist das politische Lebenswerk Peter Haddens, einen sozialistischen Ausweg aus dem Labyrinth der nationalen Frage, in dem sich viele Linke in den letzten Jahrzehnten verlaufen hatten, aufzuzeigen. Seinen eigenen drei Jahren langen Kampf gegen den Krebs hat er leider verloren. Peter starb am 5. Mai im Kreis seiner Familie in Belfast. Für alle, die ihn persönlich kannten, auch ein großer persönlicher Verlust!
1968 war weltweit ein bedeutender Einschnitt. In den Städten und Universitäten Europas protestierten die Studierenden gegen den Vietnamkrieg und den Mief der Nachkriegsordnung. In Nordirland, Peters Heimat, zeigten die Zeichen auf die bevorstehenden „Troubles“ bzw. Sturmgefahr. Peter selbst war 1968 zum Studieren an die Sussex University (England, nahe Brighton) gegangen. Im Sog der weltweiten sozialen und politischen Auseinandersetzungen schloss er sich der Militant Bewegung an und war 1974 ein Mitbegründer des CWI – „Komitee für eine ArbeiterInneninternationale“.
Während des Bürgerkriegs in Nordirland ging Peter Anfang der 70er Jahre wieder zurück und lebte fortan in Belfast. In Mitten der Auseinandersetzungen begann er mit dem Aufbau einer sozialistischen Kraft, welche die nationalen Spannungen überwinden sollte. Peter Taaffe (Generalsekretär der Socialist Party) verglich diese Aufbauarbeit Peter Haddens bei seiner Beerdigung mit: „Es war wie der Versuch, die Eiger-Nordwand ohne Eispickel zu besteigen!“ Neben vielen anderen wichtigen Beiträgen sind es seine Analysen zur Situation in Nordirland und die Verknüpfung der nationalen Frage mit einer konkreten marxistischen Perspektive, die ihn unvergessen machen. Peters Tod hinterlässt nicht nur eine große menschliche Lücke, sondern auch eine für die gesamte sozialistische ArbeiterInnenbewegung weltweit. Peter, wir werden dich nie vergessen!