Fr 05.08.2016
Schüler darf Arbeit über Schwangerschaftsabbruch und Fristenlösung nicht schreiben!
Schwangerschaftsabbruch und Fristenlösung werden in Österreich noch immer mit Handschuhen angefasst. Das zeigt sich v.a. im Umgang mit diesem Thema an Schulen. An meinem Gymnasium in Salzburg sollte ich in der 7. Klasse wie alle angehenden MaturantInnen ein Thema für meine Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) aussuchen. Schnell habe ich mich für die Fristenlösung, also die Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen in Österreich, entschieden. Zunächst hat es ausgesehen als wäre meine Geschichtslehrerin offen für dieses Thema. Ich hätte lediglich den Titel „Die Geschichte der Einführung der Fristenlösung in Österreich“ genauer ausführen sollen, damit ich bei der Präsentation keine Probleme bekomme. Doch dann führte sie ein Gespräch mit einem römisch-katholisch Religionslehrer an der Schule, ob das Thema so in Ordnung gehe. Danach ist sie nochmals an mich herangetreten, um mir zu erklären, dass sie die VWA mit dem vorliegenden Erwartungshorizont nicht betreuen will. Der Grund dafür sei die Sorge, die VWA könnte alleine wegen der Themenwahl bei der Präsentation negativ bewertet werden. Zum einen ist das ein klarer Fall von Zensur. Zum anderen zeigt das Verhalten der Lehrerin, wie stark konservative und frauenfeindliche Ansichten gerade in ÖVP-dominierten Schulen, wie jene in die ich gegangen bin, vorherrschen und den SchülerInnen aufgezwungen werden.