Di 04.03.2014
Es ist kein Geheimnis, dass mit der Krise nicht nur Druck und Zukunftsängste steigen, sondern auch Gewalt gegen Frauen. Laut Gewaltschutzzentren und Frauenhäusern nimmt die Zahl der Anfragen zu, doch die Plätze reichen nicht aus.
Nicht verwunderlich: Die Löhne stagnieren, die Lohnschere geht auseinander, Frauen kriegen bestenfalls mies bezahlte Teilzeitjobs. Mieten und Preise steigen. Während die erste Welle der Krise noch Männerjobs in der Industrie betraf, steigt nun auch die Arbeitslosigkeit in Frauenbranchen. Es ist kein Zufall, dass in Griechenland seit der Krise die Prostitution explodiert. Krisen bedeuteten stets einen Rückschlag auch im Frauenbild. Sie erschweren finanzielle Unabhängigkeit und erhöhen die Abhängigkeit von Partner und Eltern. Wer am Arbeitsplatz sexuell belästigt wird, kann sich nicht wehren oder kündigen, wenn es keine Jobs gibt. Und Frauen werden vom Arbeitsmarkt zurück in den Haushalt gedrängt. Begleitet von konservativen Rollenbildern und steigendem Sexismus - z.B. durch Angriffe auf das Abtreibungsrecht (wie im Moment in Spanien).
Wenn junge Frauen keine Perspektiven haben, klammern sie sich an die Strohhalme, die übrig bleiben - möglichst schnell die Ausbildung fertigmachen oder einen „Versorger“ heiraten. Aber Frauen sind auch ein wichtiger Teil der Kämpfe GEGEN die Kürzungspolitik und den Wahnsinn des Kapitalismus. In Spanien, in Schottland – und auch in Österreich. Wir brauchen keine Blümchen, sondern eine kämpferische Politik!