Sa 20.10.2007
Wenn es gegen "den Islam" geht, werden FPÖ und ÖVP plötzlich zu Vorreitern der Frauenbefreiung. Jene Parteien, die in der Praxis extrem frauenfeindliche Politik betreiben. Das Kopftuch als besonders frauenfeindlich herauszustreichen zeigt, wie verlogen ihre Argumentation ist. Auch viele ÖsterreicherInnen tragen Kopftuch oder ähnliches (Nonnen, ältere Frauen am Land, Goldhauben etc.) - darüber regt sich niemand auf.
Das Kopftuch von moslemischen Frauen ist heute auch ein Symbol für kulturelles Selbstbewusstsein angesichts der immer schärferen Angriffe und Diskriminierungen von Moslems/Muslima. Die SLP ist: u Gegen jede religiöse Diskriminierung -also auch für das Recht Kopftuch zu tragen - auch für Beschäftigte im Öffentlichen Dienst (d.h. das Recht für Individuen ihre Religion zeigen dürfen). Aber "natürlich" gibt es im Islam - wie auch in allen anderen Religionen - Frauenunterdrükkung. Um Frauen zu helfen, eine ordentliche Ausbildung zu bekommen (was manchmal auch jungen Österreicherinnen am Land mit dem Argument "du heiratest ja eh" verweigert wird); um Frauen die Möglichkeit zu geben, sich aus einer gewalttätigen Partnerschaft zu lösen (jede dritte Frau wird irgendwann sexuell belästigt oder missbraucht - quer durch alle Religionen); um Frauen die Freiheit zu geben, sich zu kleiden wie sie es wollen (noch heute hören Vergewaltigungsopfer häufig sie wären selbst schuld weil sie so "aufreizend" gekleidet waren); um all dass zu erreichen brauchen wir kein Kopftuchverbot sondern eine wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen.
- Kostenlose Kinderbetreuung und der freie Zugang zum Arbeitsmarkt und ein Mindestlohn von 1100.- netto - das sind die besten Mittel um Frauen bei Schritten in Richtung Unabhängigkeit zu unterstützen.