Mo 31.10.2011
Dietrich Mateschitz war ursprünglich bloßer Linzenzinhaber eines thailändischen Energydrinks und ist nunmehr einer der reichsten Männer Österreichs. Er gilt wohl als ehrenwerter Mann - wie sonst könnte es sein, dass er sein(?) Vermögen gar so üppig unter das sportelnde Volk bringt!
Freilich, der abenteuerlustige Unternehmer kann es sich leisten: Nach jüngsten Schätzungen hat sich allein der „Markenwert“ von Red Bull auf 13,4 Mrd. EUR gesteigert; im Geschäftsjahr 2010/11 wurde mit den schlanken Dosen ein Umsatz von 3,785 Mrd. EUR erzielt. Doch Mateschitz´ großzügiges Sportsponsoring entspringt keiner Selbstlosigkeit, sondern gehört zu einer Marketingstrategie, die sicherstellt, dass die Gewinne im Hause Red Bull weiter sprudeln.
Dem Image der Marke entsprechend setzt der Konzern seit jeher auf sog. Extremsportarten: „Für Red Bull genügt es nicht, dass man sich wie jeder `gewöhnliche´ Skistar mit 130 Stundenkilometer eine Abfahrt runterwagt. Man muss schon aus 9.000 Metern Höhe mit selbstgebastelten Flügeln den Ärmelkanal überqueren wollen, um unterstützt zu werden“, heißt es selbstbewusst auf der Website „diemarke.at“. Dazu kommen Air-Races, Sky-Jumping oder Trial-Biking, Wiewohl - der weltweit größte Papierfliegerwettbewerb, der unter dem Namen „Red Bull Paper Wings“ veranstaltet wird: Der hat schon fast wieder Charme.
Dass die gesponserten SportlerInnen von Mateschitz´ geschäftlichem Erfolg insofern profitieren, dass sie sich ihrem Treiben widmen können und manche dabei – wie etwa in der Formel 1 – selbst kräftig abkassieren ist ein Aspekt. Doch da wären noch ein paar „Kleinigkeiten“: Zum Beispiel, dass hierzulande immer mehr Kinder immer dicker werden – weil sie selbst immer weniger Bewegung haben, wenn sie – eine Dose Red Bull in der Hand – dem Sebastian Vettel beim Im-Kreis-Fahren zuschauen. Dass die TeilnehmerInnen an den Wettbewerben gratis als Werbeträger herhalten müssen. Oder: Dass die ArbeiterInnen in den Produktionsstätten für einen Bettel schuften.