Di 12.01.2016
Was war der Hintergrund der Proteste?
Renzis „Bildungsreform“ verpflichtet SchülerInnen technischer und berufsorientierter Schulen dazu, 400 Stunden/Jahr gratis zu arbeiten, um ihren Abschluss zu bekommen. Interessensvertretungen von SchülerInnen und Beschäftigten sollen fast völlig abgeschafft werden.
Welche Rolle hat Controcorrente und die Jugendkampagne Resistenze Internazionali gespielt?
Der Protest in Genua am 17. November wurde komplett von uns organisiert. Das ist auch das Ergebnis des Bankrotts der traditionellen SchülerInnenorganisationen, die sich weigerten, irgendeine Form von organisiertem Kampf aufzunehmen. In den letzten Monaten haben wir mit Flyern und Plakaten ein Netzwerk von AktivistInnen an Schulen aufgebaut. Die Demo war erfolgreich, kämpferisch und inhaltlich radikal. Die Teilnahme wurde jedoch etwas durch die Niederlagen der letzten Jahre geschwächt.
Wie kann es jetzt weiter gehen?
Die Bildungsreform wurde gegen den Widerstand der SchülerInnen und LehrerInnen durchgesetzt. Die SchülerInnenbewegung ist leider insgesamt schwach und desorientiert. Wir brauchen Aktionsgruppen in jeder Schule. Auch wenn diese anfangs nur aus 2-3 Leuten bestehen, können sie sich vernetzen. So kann eine neue Generation entstehen, die die künftigen Proteste gegen die kapitalistische Kürzungspolitik tragen wird.