Do 22.04.2021
Mit Online-Protest konnten irische Schüler*innen während Covid die Abschlussprüfungen stoppen.
Bereits 2020 gab es Proteste gegen Abschlussprüfungen: Gegen Deutschlands Abitur-Durchführung oder einen Algorithmus zur Berechnung der Noten in Großbritannien, der Schüler*innen massiv benachteiligte. In Irland wollte das Bildungsministerium bis Anfang Mai 61.000 Schüler*innen zur Prüfung antreten lassen.
Dies traf wegen Corona und ohnehin hoher Belastung auf große Wut. Knapp 25.000 Schüler*innen nahmen an einer Online-Abstimmung der Schüler*innengewerkschaft ISSU teil, 79% forderten die Absage. Als Mick Barry, Parlamentarier der Socialist Party (SP, ISA Irland) und die Socialist Students (eine Kampagne der SP) für 6. Mai zur Online-Kundgebung aufriefen, beteiligten sich rund 2.500 Schüler*innen, diskutierten nächste Schritte und 1.500 wollten weiter aktiv werden. Am nächsten Tag konfrontierte Mick Barry im Parlament und Tausende in sozialen Medien die Politiker*innen mit ihrer Ablehnung und brachten #CancelTheLeavingCert und #CancelTheLC in die Twitter-Trends. Das Ministerium sagte daraufhin die Prüfungen ab, stattdessen wurden die Noten aus bisherigen Beurteilungen und Leistungen errechnet. 2021 gehen die Schüler*innen, unterstützt von der SP, einen Schritt weiter und fordern, allen Schüler*innen die Hochschulberechtigung zu geben, um Ungleichheit und Leistungsdruck zu vermindern und allen gute Bildung zu ermöglichen.