Do 17.07.2014
Nicht einmal im Sommer, wo bei Bau und Tourismus mehr Leute arbeiten und die fertigen Lehrlinge noch in der Behaltefrist sind, geht die Arbeitslosigkeit zurück. 354.639 Menschen sind offiziell beim AMS gemeldet, um 16,2 % mehr als letztes Jahr. In Wirklichkeit sind weit über 400.000 Menschen betroffen. Auf eine offene Stelle kommen zehn BewerberInnen, auf eine offene Lehrstelle drei. Das zeigt überdeutlich, dass die Schuld für Arbeitslosigkeit nicht bei den Arbeitslosen liegt.
Die „Lösungen“ von Wirtschaft und Politik sind v.a eines: absurd! Wir sollen billiger, länger und flexibler arbeiten. Ihre Logik: geht's der Wirtschaft gut, geht's uns allen gut. Doch die Investitionen gehen zurück. Es mangelt nicht am Geld, das horten die Unternehmen. Wenn wir länger, billiger und flexibler arbeiten, dann horten sie noch mehr Geld – Jobs werden damit nicht geschaffen, aber die Gewinne erhöht.
Auf der einen Seite Arbeitslose, auf der anderen Seite immer mehr Krankheiten wegen Überarbeitung. Absurd! Die einfachste Lösung liegt auf der Hand: Die Aufteilung der vorhandenen Arbeit auf alle, eine Arbeitszeitverkürzung. Aber würden wir da nicht weniger verdienen? Warum? Am gesamtgesellschaftlichen Reichtum ändert sich ja nichts. Und davon ist in Österreich, in Europa und sogar weltweit genug da. Nur verteilt ist dieser Reichtum, den wir alle durch unsere Arbeit geschaffen haben, sehr ungleich. Doch warum entscheiden einzelne KapitalistInnen über das Wohl Aller? Warum nicht die Unternehmen gemeinsam im Sinne der Allgemeinheit betreiben?!
Bleibt die Frage: In was für einem kranken System leben wir eigentlich? Eines, von dem nur wenige profitieren. Nun, wir sind viele: hunderttausende Arbeitslose, zehntausende Jugendliche, denen die Zukunft verbaut wird, Hunderttausende, die von diesem System in die Armut getrieben werden, Millionen, die gerade so durchkommen. Es ist unsere Entscheidung, ob wir ihnen die Macht über uns lassen, oder ob wir uns zusammenschließen, uns organisieren und wehren, um dieses System von Ausbeutung und Unterdrückung zu beseitigen!
Die SLP fordert:
- Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn!
- Eine kämpferische Kampagne von GewerkschafterInnen und AktivistInnen!
- Übernahme der großen Firmen durch Beschäftigte und Gesellschaft!
- Schluss mit dem absurden kapitalistischen System!