Do 11.10.2012
Am 4.Oktober fand eine von der SLP initiierte Demonstration gegen den 6. Weltgebetskongress in Wien statt. Unterstützung für den Kongress gab es von HLI ( Human Life International) - bekannt durch ihre Belästigung von Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch durchführen lassen (wollen). Die radikalen Abtreibungsgegner holen sich außerdem Hilfe von Politik & Kirche, was sie besonders gefährlich macht. FPÖ & ÖVP versuchen schon lange, die Situation in Bezug auf Abtreibung, die es Frauen ohnehin nicht besonders leicht macht, noch weiter zu verschlechtern. So fordern z.B. die Blauen ein „Zentrum zum Schutz des Lebens“.
Gleichzeitig wird es Frauen immer schwieriger gemacht, ein Kind bekommen zu können. Das Sparpaket trifft Frauen besonders hart, und drängt sie zurück in die Hausfrauenrolle, da vor allem im Pflege- & Sozialbereich gekürzt wird. Dennoch traut sich die ÖVP, sich darüber aufzuregen, dass immer weniger Frauen Kinder bekommen wollen bzw. sich welche leisten können.
Das alles war Grund genug für über 400 Menschen auf die Straße zu gehen, und für mehr Frauenrechte zu kämpfen! Der Treffpunkt war am Wallensteinplatz in Wien im 20. Bezirk, wo die SLP bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad hat (Kampf gegen die "Bürgerinitiative" Dammstraße, Wahlkampf, etc.). Bereits auf der Kundgebung gab es einige Rednerinnen, die klar machten, warum wir hier sind. Ziel war das Palais Niederösterreich (in Besitz des NÖ Landtages), in dem die Abtreibungsgegner ihren Kongress abhielten. Auf der Demo selbst war die Stimmung laut und kämpferisch, immer wieder wurden zwischendurch Reden gehalten, die die Sprechchöre nur noch lauter und wütender haben werden lassen! Die SLP intervenierte u.a mit den Sprüchen „ÖVP & HLI - auf Frauenrechte pfeiffen die!“ und „Abtreibung ist Frauenrecht!“. Besonderes Anliegen der SLP, die mit einem starken Block vertreten war, war es, die soziale Frage aufzuwerfen. Daher wurde auch die kostenlose Abgabe von Verhützungsmitteln gefordert und das besonders frauenfeindliche Kürzungspaket der Bundesregierung angegriffen!
Auf der Abschlusskundgebung sprach auch Dr. Christian Fiala, medizinischer Leiter des Ambulatorium "Gynmed" und langjähriger Kämpfer gegen die christlichen FundamentalistInnen. Anschließend gab es mit ihm und Sonja Grusch, Bundessprecherin der SLP, eine interessante Diskussionsveranstaltung im Ambulatorium. Auch hier zeigte sich großes Interesse an dem Thema. Auffällig war, dass viele medizinische/ rechtliche Fragen zum Schwangerschaftsabbruch gestellt worden sind, was letztendlich nur ein weiterer Beweis dafür war, dass in Österreich große Unwissenheit um dieses Tabuthema herrscht.
Daher fordert die SLP:
- Eine umfassende Sexualaufklärung in Schulen und Kindergärten!
- Die kostenlose Abgabe von Verhütungsmitteln
- Die Möglichkeit zur kostenlosen Abtreibung in allen öffentlichen Krankenhäusern
- Einen garantierten Krippen- und Kindergartenplatz für jedes Kind
- Einen garantierten Job, leistbare Wohnung und ein gesichertes Einkommen, insbesondere für junge Frauen