Do 14.09.2017
Die SLP hat sich am 09.09 in Wien gemeinsam mit rund 150 AntifaschistInnen an den Aktionen gegen die neofaschistischen Identitären beteiligt. Diese wollten mit dem „Gedenkzug Befreiung Wiens - Verteidigung Europas“ die Schlacht vom Kahlenberg 1683 für ihre rassistische Propaganda nutzen. Schon in den Wochen davor war die SLP in Heiligenstadt aktiv um Menschen über den drohenden Aufmarsch zu informieren und zu den Gegenprotesten einzuladen.
Mit einer Kundgebung direkt bei der U-Bahn-Station Heiligenstadt haben AktivistInnen der SLP die PassantInnen über die Identitären und die massive Gefahr, die von ihnen ausgeht informiert. Gleichzeitig haben wir aber auch klargemacht, wer die Verantwortung für das Wachsen von faschistischen Gruppen und den Anstieg an rechter Gewalt trägt: nämlich die Kürzungspolitik der etablierten Parteien und ihre rassistische Sündenbockpolitik. SPÖ, ÖVP und FPÖ versuchen, MigrantInnen für soziale Probleme verantwortlich zu machen um davon abzulenken, dass sie alle nur eine Politik im Interesse der Banken, Bosse und Konzerne machen. Auf Flugblättern, Plakaten und in Reden haben wir argumentiert, dass wir uns nicht spalten lassen dürfen - sondern gemeinsam für Jobs, Wohnungen und Soziales für alle kämpfen müssen. Unser Slogan war der unseres Wahlkampfs: „Gegen das System der Reichen – Jobs, Wohnungen und Soziales für alle statt Profite für wenige“
Dafür ernteten wir Zustimmung unter den PassantInnen und AnwohnerInnen. Viele waren schockiert darüber, dass in Wien FaschistInnen einen Fackelzug abhalten und der Meinung, dass wir endlich eine linke Alternative zum Einheitsbrei der etablierten Parteien brauchen.
Gleichzeitig hat am Kahlenberg eine Demonstration stattgefunden, die das Ziel hatte, die Identitären zu blockieren. Nach mehreren Stunden ausharren auf der Demo-Route der FaschistInnen wurde der Endpunkt dieser schließlich auf den Leopoldsberg verlegt. Die etwa 100 Identitären zogen daraufhin mit ihrer Demonstration komplett isoliert durch einen Wald, während die antifaschistische Demonstration weiter die Route der Identitären nahm. Mehrere Familien mit Kindern, viele davon mit Migrationshintergrund, haben ihr Wochenend-Picknick unterbrochen, um die Demonstration winkend zu begrüßen. Diese Menschen wären möglichen Angriffen und rassistischer Gewalt ausgesetzt gewesen, wenn die Demo der Identitären wie geplant stattgefunden hätte. Denn auch wenn die „Identitären“ sich harmlos geben: Im Umfeld ihrer Aufmärsche kommt es immer wieder zu Gewalt gegen MigrantInnen und Linke. Auch diesmal kamen Schlägernazis mit NS-Tattoos zu ihrem Aufmarsch. Einer dieser Nazis schrie am Weg zum Kahlenberg SLP-AktivistInnen entgegen, er hätte genug gesoffen, dass er seine Fäuste später nicht mehr spüren würde. Das zeigt einmal mehr wie wichtig antifaschistische Proteste sind, um unsere FreundInnen und KollegInnen vor rechter Gewalt zu schützen.
Widerstand gegen FaschistInnen und ihre Aufmärsche und Aktionen wird in Zukunft immer wichtiger werden. Vor dem Hintergrund des Rechtsrucks aller etablierten Parteien werden Rechtsextreme immer selbstbewusster, greifen Menschen auf offener Straße an oder attackieren Flüchtlingsunterkünfte. Erst im August wurde in Oberösterreich aus einer scharfen Waffe auf eine Unterkunft geschossen und vor allem eine drohende FPÖ-Regierungsbeteiligung wird diese Entwicklung noch weiter beschleunigen.
Wir müssen und schon jetzt organisieren um den um Widerstand gegen FaschistInnen und den Rassismus der etablierten Parteien aufzubauen. Werde auch du mit uns aktiv und hilf uns dabei!