Di 10.03.2009
Als Vater zweier schulpflichtiger Kinder kann ich eine Verlängerung der Unterrichtszeit für LehrerInnen nur ablehnen.
Da Vorbereitungszeit durch Unterrichtszeit ersetzt wird, würde es bedeuten, dass der Unterricht weniger – das heißt schlechter – vorbereitet sein würde. Dies wirkt den angeblichen Vorsätzen zur Verbesserung des Bildungsniveaus an den österreichischen Schulen direkt entgegen. Was wiederum zur Folge hätte, dass sich die Eltern in noch höherem Ausmaß um das Beseitigen der schulischen Defizite kümmern müssen. Sei es durch vermehrten Zeitaufwand, oder durch noch mehr bezahlte Nachhilfe. Schon jetzt müssen Eltern pro Jahr knapp 150 Millionen Euro für Nachhilfe draufzahlen - eine Form versteckter Privatisierung im Bildungswesen durch die letzten Regierungen und ihre Angriffe auf Schule und LehrerInnen.
Ganz offensichtlich soll diese Maßnahme dazu dienen, einerseits Personal einzusparen - also die Bildungsausgaben zu reduzieren - um andererseits den durchaus positiven Ansatz der Reduzierung der KlassenschülerInnenhöchstzahlen, postwendend wieder zunichte zu machen. Als Vater erlebe ich schon jetzt, dass gerade engagierten LehrerInnen die Zeit nicht reicht, um sich mit allem anstehenden zu befassen. Die Lösung kann da wohl nicht Mehrarbeit sein, sondern mehr Personal.
Ich will mich nicht von einem angeblichen "Elternvertreter", dem Herrn Netzl, und seiner bestenfalls kurzsichtigen und sicher arbeitnehmerInnen-feindlichen Position vereinnahmen lassen, der Schmied unterstützt. Deswegen bin ich dafür und bereit, die Lehrerinnen und Lehrer in ihrem Kampf gegen diese Maßnahmen zu unterstützen und fordere alle Eltern auf, ebenfalls Solidarität mit den LehrerInnen zu zeigen und sich nicht, dem wiedermal zunehmenden LehrerInnenbashing anzuschließen.