Fr 27.11.2009
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Liebe StudentInnen, PädagogInnen, LehrerInnen und SchülerInnen!
Mein Name ist Sebastian Kugler, ich bin Schüler und Schulsprecher im BG 13 Fichtnergasse. Bereits im März und April war ich gemeinsam mit zigtausenden streikenden SchülerInnen auf der Straße, um für bessere Bildung zu kämpfen. Jetzt mache ich dasselbe mit den Studenten. Wenn ich in 2 Jahren studiere, will ich einen garantierten Studienplatz. Ich will weder Studiengebühren zahlen müssen, noch in überfüllten Hörsälen sitzen müssen. Dies ist eine Bewegung die alle betrifft, die im Bildungssystem arbeiten. Aber eine große Gruppe fehlt in dieser Bewegung noch. Es sind die Lehrlinge. Dabei ist ihre Situation genauso schlimm: Jeder dritte Jugendliche fürchtet keine Lehrstelle zu bekommen. Über 50% spüren bereits Auswirkungen der Wirtschaftskrise. Es sind lediglich 3400 offene Lehrstellen gemeldet, rund 22.000 Jugendliche haben keine Lehrstelle in einem Betrieb, damit fehlen mehr als 18. 000 Lehrstellen.
Letzten Freitag gab es in Linz eine erfolgreiche Demonstration von StudentInnen und Lehrlingen, bei der nicht nur soziale Forderungen gestellt wurden, sondern auch gegen den rechtsextremen Stadtrat Detlev Wimmer von der FPÖ demonstriert wurde. Diese Kombination halte ich für sehr sehr wichtig. Auch die Studierendenbewegung zeichnet sich dadurch aus, dass sie ein klar antirassistisches Profil hat. Es versteht sich von selbst, dass wir die Abschaffung der Studiengebühren für nicht- EU-BürgerInnen fordern! Es ist logisch, dass unser Protest international ist!
Ich bin zwar erst 17, bin aber nun fast 3 Jahre bei der Sozialistischen LinksPartei aktiv. Mir ist oft aufgefallen, dass bei früheren Bewegungen sehr oft Rassismus von Sozial- oder Bildungsabbau getrennt wurde, ich finde es großartig, dass es hier nicht so ist. Auch in der SchülerInnenbewegung waren sehr viele migrantische Jugendliche aktiv. Ein gemeinsamer Kampf von In- und Ausländern hilft nicht nur, Vorurteile zu beseitigen, sondern ist auch das beste Mittel gegen die rechte Hetze von Strache, Graf & Co. Seht euch nur die Zeitungen der letzten Wochen an! Kein brauner Rülpser, kein widerlicher Nazisager war in den Medien- Die FPÖ bestimmt nicht mehr das innenpolitische Geschehen! Die Schlagzeilen machen wir, nicht Strache!
Wir müssen genau diesen Weg weiter gehen, und uns mit anderen Betroffenen solidarisieren. Wenn ich an den kommenden Wiener Wahlkampf denke, graust mir bereits vor schlechten, rassistischen Reimen. Aber wenn wir es schaffen, die Bewegung noch zu verbreitern, dann können wir nicht nur das Bildungssystem verändern, sondern auch den FPÖ- Rassismus bekämpfen!