Ich habe mich seit meiner Kindheit gefragt, wie man die Welt besser machen könnte – ein ganz normaler Gedanke beim Aufwachsen. Doch nötig ist mehr als nur ein Gedanke. Ich bin von der Krim geflüchtet, als sie okkupiert wurde. Ich habe Menschen kennengelernt, die aus den Kriegsgebieten der Ukraine geflüchtet sind. All das brachte mich zum Verständnis, dass die Welt eine Alternative braucht. Als ich nach Linz gezogen bin, hatte ich nur eins im Kopf – wie man die Welt verändern kann.
Vorwärts 281 - Oktober 2019
Artikel in dieser Ausgabe:
Medienwirksam ließ sich Obama mit Greta Thunberg ablichten und lobte ihr Engagement. Als Präsident förderte er jedoch massiv fossile Brennstoffe durch schädliche Verfahren wie Fracking. In seiner Ära stieg die US-Ölproduktion auf den höchsten Wert seit 44 Jahren. Obama & Co sind keine Verbündeten der Klimabewegung
In Brasilien gab es dieses Jahr einen Rekord an Brandrodungen im Amazonas. Obwohl dies in der Trockenzeit des Amazonas nichts Unübliches ist, nehmen die Brände heuer ein extremes Ausmaß an. Im Vergleich zum Vorjahr sind sie um 70% gestiegen. Dies steht in direkter Verbindung zur Machtübernahme Bolsonaros und der Profitgier des (internationalen) Kapitals. Auch vergangene Regierungen der Partido dos Trabalhadores (PT) bemühten sich, die Agroindustrie als politische und soziale Verbündete zu halten, indem sie ihnen Zugeständnisse in diesen Bereichen machten.
Die Werft „Harland and Wolff“ in Belfast gibt es seit mehr als 150 Jahren und ist für den Bau der Titanic bekannt. Früher war sie eine der größten im Hafen von Belfast. Doch der Rückgang im Schiffbau plus schlechter Managemententscheidungen haben die Jobs bereits vom historischen Höchststand von 30.000 auf 130 reduziert. Der Eigentümer ging Anfang 2019 in Konkurs. Die Schließung drohte, wenn kein neuer Käufer gefunden würde. Darum besetzten Ende Juli die Beschäftigten die Werft und forderten eine Verstaatlichung, um die Werft und ihre Arbeitsplätze zu retten.
Südafrika: Proteste
Verschwörungstheorien gibt es schon lange. Zu den frühesten zählen die Theorien rund um Kaiser Nero und den Brand in Rom im Jahr 64. Mit der Entwicklung der kapitalistischen Warenproduktion im 15. und 16. Jahrhundert nahmen sie jedoch bedeutend an Fahrt auf. Einerseits lag das an der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern, andererseits an der Veränderung des politischen und ökonomischen Lebens. Waren vorher Wirtschaft, Recht usw.
Vor 100 Jahren fanden die zwei roten Jahre, das „Biennio Rosso“ statt. Die revolutionäre Welle nach 1917 erfasste auch Italien. Damals organisierten sich Arbeiter*innen, vor allem rund um Turin, in Räten, streikten und übernahmen die Produktion. Doch abgesehen von Turin, wo Antonio Gramsci und die Gruppe „L’Ordine Nuovo“ aktiv waren, unterstützte die Sozialistische Partei die Bewegung nicht. Staat und Kapital aber setzten auf Mussolini und die aufkommenden faschistischen Organisationen – und die blutige Konterrevolution.
1. Im Falle eines Verbotes weinen wir den Identitären keine Tränen nach. Aber ein Verbot hält sie nicht ab, sich unter anderem Namen oder in leicht veränderter Form neu zu gründen. Selbst ohne offizielle Struktur werden ihre Aktivist*innen nicht aufhören, menschenfeindliche Hetze zu betreiben.
2. Beispiel Deutschland: Nach dem Verbot der "Heimattreuen Deutsche Jugend" haben sich deren Mitglieder in der NPD neu organisiert. Auch die Identitären, die Verbindungen zu FPÖ, BZÖ und sogar ÖVP haben, könnten in anderen Organisationen andocken.
Der Spesenskandal um Strache beweist, was viele wussten: Ibiza war kein Ausrutscher. Die FPÖ ist eine Partei der Reichen und der Korrupten. Strache ließ sich von Parteigeldern – also öffentlichen Geldern! – sein Luxusleben finanzieren. Doch damit ist Strache kein Einzelfall. In der gesamten etablierten Politik läuft es so. Politiker*innen verteidigen ihre hohen Gehälter und dutzenden anderen Privilegien gerne mit dem Argument, dass so Bestechung und Korruption verhindert werden würden. Das Gegenteil ist der Fall!