Mi 23.01.2019
Am vergangenen Donnerstag fand in Graz, gemeinsam mit der dortigen Aufbruch-Gruppe das erste „Sozial aber nicht blöd“ treffen statt. Die Basisinitiative rund um kämpferische Betriebsrät*innen, Sozialarbeiter*innen, Flüchtlingsbetreuer*innen oder Freizeitpädagog*innen setzt sich bereits seit vielen Jahren für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne im Sozialbereich ein. So waren Aktivist*innen Teil der Streikkomitees im vergangenen Februar, sind gemeinsam mit ihren Kolleg*innen aktiver Part des Widerstands gegen den 12 Stunden Tag und haben auch bei den diesjährigen KV Verhandlungen ein kämpferisches Programm vorgelegt. So diskutierten wir vergangenen Donnerstag mit 5 Kolleg*innen und den Aktivist*innen von Aufbruch das Potential für einen guten Abschluss der KV Verhandlungen – im Sinne der Mitarbeiter*innen – und das weitere Potential für Widerstand.
Gerade der Sozial- und Gesundheitsbereich ist seit Jahren von immer stärkeren Kürzungsmaßnahmen betroffen. Ganz gleich ob in der Betreuung von Menschen mit Behinderungen, bei Asylsuchenden oder Patient*innen die an psychischen Erkrankungen leiden: die jeweilige Regierung kürzt bei den schwächsten der Gesellschaft. Diese Sparmaßnahmen haben unter Schwarz/Blau noch einmal deutlich zugelegt. Aus diesem Grund fordert die Gewerkschaft auch vollkommen zurecht eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 35h pro Woche und eine Lohnerhöhung von 6%. Neben der Vermeidung von geteilten Diensten oder der Entlohnung von Praktikant*innen sind das gute Forderungen.
Doch dem gegenüber steht der Unwille der Gewerkschaftsspitze rund um GPA-djp und Vida, die sich hüten den betroffenen Kolleg*innen eine Strategie vorzulegen wie diese Forderungen auch erreicht werden können. Dies kann nur mit einer Strategie gelingen, die sich nicht scheut in offenen Betriebsversammlungen, bei Kundgebungen und Demonstrationen bis hin zu Streiks für die Rechte der Mitarbeiter*innen und jener Menschen, die sie betreuen, zu kämpfen. „Sozial“ kann nämlich nicht jeder und verdient auch adäquate Arbeitsbedingungen.
Unter den Teilnehmer*innen des ersten „Sozial aber nicht blöd“ – Treffens war schnell klar, dass wir gemeinsam mit weiteren Kolleg*innen aktiv sein möchten. Wir einigten uns darauf, bis zum kommenden Treffen gemeinsam zu mobilisieren (bei den Donnerstagsdemonstrationen, bei Veranstaltungen, direkt bei Sozialeinrichtungen, etc…) und mit weiteren Angestellten im Sozialbereich und solidarischen Unterstützer*innen weitere Aktionen zu besprechen. Gemeinsam wollen wir uns in weiterer Folge auch mit der Frage des Streiks im Sozialbereich auseinandersetzen. Wenn du/Sie auch im Sozialbereich arbeiten und genau wie wir nach einer Möglichkeit suchst um aktiv zu werden, komm zu unserem nächsten Treffen am Dienstag, den 29.01.2019 um 20:00 im Cafe Erde.