Mo 07.03.2016
- Sexuelle Gewalt gegen Frauen stellt ein massives Problem dar – auch in Österreich. Eine Studie des Österreichischen Institutes für Familienforschung von 2011 liefert schockierende Zahlen: drei Viertel waren schon einmal sexueller Belästigung ausgesetzt. Beinahe jede dritte Frau hat bereits eine (versuchte) Vergewaltigung durchstehen müssen oder wurde sexuell genötigt. 7% wurden vergewaltigt.
- Gerade bei Vergewaltigungen ist die Dunkelziffer gewaltig. Von 100 vergewaltigten Frauen erstatten nur neun Anzeige. Selbst wenn es zum Prozess kommt, gibt es meist keine Konsequenzen. Laut Justizministerium wurden 2013 von 920 mutmaßlichen Vergewaltigern nur 104 verurteilt – die Verurteilungsquote liegt deutlich unter anderen Gewaltverbrechen.
- Erst seit 2004 wird in Österreich Vergewaltigung in der Ehe strafrechtlich verfolgt. Nicht nur daran zeigt sich, wie etabliert Gewalt und Besitzanspruch über die Frau immer noch ist: Züchtigung in der Ehe wurde bereits vor einem Jahrhundert verboten. Dennoch war jede vierte Frau in Österreich schon einmal Gewalt durch einen Partner ausgesetzt. 2005 verurteilte das UNO-Frauenrechtskomitee Österreich, da die Behörden gefährdete Frauen nicht schützen – was in zumindest zwei Fällen zur Ermordung der Betroffenen führte.
- Im Gegensatz zu den Behauptungen der Rechten existiert kein Zusammenhang zwischen Einwanderung und Sexualstraftaten. Während in Deutschland zwischen 2010 und 2013 die Einwanderung stieg, stagnierte die Zahl der Vergewaltigungen. Stark betroffen sind aber migrantische Frauen von Zwangsprostitution und Menschenhandel.
- Laut der WHO wurde weltweit jede dritte Frau schon einmal sexuell misshandelt. Ca. 140 Millionen Frauen und Mädchen sind die Opfer von Genitalverstümmelung. Weltweit werden mehr als 10% aller Mädchen vor dem 20. Lebensjahr Opfer von sexueller Belästigung oder sogar Vergewaltigung.
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