Armut in der chinesischen Arbeitswelt

Solidarität 927, Oktober 2010

In China gibt es rund 130 Millionen Menschen, die vom Land in die Stadt gehen, um dort Geld zu verdienen - unter miserablen Bedingungen. Zur Orientierung: für eine Puppe, die in den USA für 10 Dollar über den Ladentisch geht, landen nur 30 Cent in der chinesischen Fabrik. Ein Monatslohn einer chinesischen Fabrikarbeiterin beträgt im Durchschnitt 80 Dollar. Die Bezahlung dieses vorgeschriebenen Lohns wird zwar eingehalten, aber davon kann man nicht leben. Das führt dazu, dass bis zu 130 Überstunden im Monat geleistet werden und die Wohnbedingungen schlecht sind. In den Wohnungen, die sich gleich auf dem Fabrikgelände befinden, müssen bis zu 12 Arbeiterinnen in einem Raum schlafen. Die Chinesinnen, die für die Fabrikarbeit noch zu jung sind, aber dennoch aus der Situation in der chinesischen Provinz, die keine Zukunft hat, fliehen, finden sich in der Prostitution wieder - um irgendwie an Geld zu kommen.