Unzufriedenheit steigt

Solidarität 927, Oktober 2010

Wenn die Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz nach Branchen betrachtet wird, ergibt sich ein sehr eindeutiges Bild. In Berufen, in denen die Arbeitsbedingungen schlecht sind und es nur eine geringe Arbeitsplatzsicherheit gibt, ist auch die Zufriedenheit niedrig. In puncto Zufriedenheit mit der Entlohnung waren 2000 noch 65 Prozent der Befragten der Meinung, dass sie angemessen bezahlt werden. Dieses Jahr sind es nur mehr 58 Prozent insgesamt, bei Leiharbeitern sind es mit 27 Prozent am wenigsten. Und: diese Zahlen sind nicht nur „rein subjektiv“ - 350.000 ArbeitnhemerInnen verdienen nicht genug, um davon leben zu können. Gegenüber der Vergleichszahl von 2000 ein Anwachsen um 40 Prozent. Die Gruppe der „Working poor“ umfasst mittlerweile 10 Prozent der Bevölkerung, wobei der Anteil an jungen Frauen mit 16 Prozent bei den unter 25-Jährigen besonders hoch ist. Was die Perspektiven betrifft, sind die Befragten heute deutlich zurückhaltender als noch vor der Krise: 2007 haben noch 83 Prozent an eine positive ökonomische Entwicklung gesehen – diese Zahl ist deutlich zurückgegangen: jetzt sehen nur mehr 61 Prozent ein positive Entwicklung.