Di 05.07.2022
Ukraine-Krieg und Teuerung, Rekordhitze und Klimawandel, Femizide, Pflegenotstand, Korruption … die Liste an Themen die es notwendig machen gegen Kapitalismus und Unterdrückung politisch aktiv zu werden ist lang. Tatsächlich kann man sich fragen wann wenn nicht jetzt. Gleichzeitig ist es oft schwierig angesichts der überwältigenden Masse an schlechten Nachrichten eine Idee davon zu haben wie man sich organisieren und kämpfen kann um tatsächlich etwas zu verändern.
Marx im Park
Deshalb wollen wir diesen Sommer nützen um uns politisch auf kommende Proteste und Klassenkämpfe vorzubereiten. Dafür organisieren wir eine Schulungsreihe unter dem Titel “Marx im Park” und ein sozialistisch-feministisches Sommercamp Ende August. Komm vorbei und mach mit - wann wenn nicht jetzt!
Wir treffen uns immer jeweils um 18:30 im Augarten beim Eingang Gaußplatz
Hier findest du ein paar Leseempfehlungen dafür: https://www.slp.at/artikel/sommer-lekt%C3%BCre-diese-texte-d%C3%BCrfen-n...
Montag, 11. Juli | Gesundheit und Soziales im Kapitalismus - warum wir ein anderes System brauchen
Nicht erst durch Corona ist der Gesundheits- und Sozialbereich in den Mittelpunkt der politischen Auseinandersetzung gerückt. Schon vor der Pandemie gab es einen wachsenden Widerspruch zwischen dem steigenden Bedarf für Gesundheit und Soziales und dem Kaputtsparen durch die Regierungen. Überalterung, Armut, Flucht, psychische Belastung - es gibt unzählige Arten wie die Dauerkrise dieses Systems die Anforderungen für den Gesundheits- und Sozialbereich wachsen lässt. Gleichzeitig sind die Regierenden nicht dazu bereit, die notwendige Finanzierung sicherzustellen - die Gesundheit und das Wohlergehen der Bevölkerung bringt keine Profite. Durch die Pandemie hat sich dieser Widerspruch noch drastisch zugespitzt. Der Kampf um einen ausfinanzierten Gesundheits- und Sozialbereich nimmt dadurch eine immer zentralere Stellung ein und wirft im Kern die Frage auf, in welchem Interesse unser System aufgebaut sein soll: Im Interesse der Profite für wenige oder einem menschenwürdigen Leben für viele.
Wir wollen darüber diskutieren warum Gesundheit und Soziales im Kapitalismus immer unter die Räder kommen und welche Rolle bevorstehende Kämpfe wie die Lohnverhandlungen im privaten Gesundheits- und Sozialbereich beim Wiederaufbau der Arbeiter*innenbewegung und dem Kampf um eine Systemalternative spielen können.
Dienstag, 19. Juli | One solution revolution - aber wie?
Seit 2019 gab es in einer ganzen Reihe von Ländern revolutionäre Aufstände - Chile, Libanon, Kolumbien, Belarus, Kasachstan, Myanmar. Arbeiter*innen und Jugendliche trotzen brutalen Diktatoren und Polizeigewalt um für ihre Rechte aufzustehen. Und auch in Österreich stellen sich immer mehr Menschen angesichts der tiefen Krise des Systems immer mehr Menschen die Frage ob man diesen Krisen mit Reformen begegnen kann oder ob es eine revolutionäre Veränderung braucht. Wir wollen darüber diskutieren, was die zentralen Eigenschaften einer Revolution sind, aus vergangenen revolutionären Bewegungen lernen und analysieren warum es bei revolutionärer Veränderung keine “halben Sachen gibt”. Aber auch welche Rolle eine revolutionäre Perspektive bei der alltäglichen politischen Arbeit in Österreich spielt.
Donnerstag, 11. August | Die russische Revolution - Lehren für den Kampf um eine sozialistische Alternative heute
Es gibt wohl kein anderes historisches Ereignis, dass von rechten Journalisten, bürgerlichen Politiker*innen und religiösen Eliten mit so viel Hass und Lügen überzogen wird, wie die russische Revolution. In ihrer Ablehnung treffen sich alle von Putin bis Biden. Das allein ist schon Grund genug sich damit zu beschäftigen. Tatsächlich ist die russische Revolution eines der beeindruckendsten Ereignisse der Menschheit: Zum ersten mal in der Geschichte gelang es Arbeiter*innen, Bäuer*innen und Armen die Macht aus den Händen des Adels, Bosse und Reichen zu nehmen und die Grundlage für eine Systemalternative zu legen. Die russische Revolution leitete damit auch das Ende des 1. Weltkrieges ein. Wir wollen darüber diskutieren was wir von der russischen Revolution heute für den Kampf um eine Systemalternative lernen können, aber auch wie es passieren konnte, dass diese Systemalternative im stalinistischen Terror endete.
Donnerstag, 18. August | Vom Arbeitskampf zur Revolution? Wie verändern wir die Welt? Das Übergangsprogramm heute
Klimakrise, Krieg, Rekordinflation, Ungleichheit und Krise … überall sind wir im dem Scheitern dieses Systems konfrontiert. Heute ist wahrscheinlich kaum noch jemand der Meinung, dass “dieses System funktioniert”. Gerade in vielen Protestbewegungen und unter jungen Menschen ist eine Ablehnung des gesamten kapitalistischen Systems immer verbreiteter. Aber gleichzeitig sehen wir eine große Planlosigkeit wie die alltägliche Wut über die Auswirkungen dieses Systems und konkrete Proteste und Arbeitskämpfe mit so einer Systemalternative verbunden werden können. Ein Teil der Linken beschränkt sich darauf um kleinste Verbesserungen zu kämpfen - Fahradwege und Co. - ohne eine Systemalternative zu erwähnen, während sich ein anderer Teil in radikalen Aktionen verliert, die viele Aktivist*innen ins Gefängnis bringen und sogar Teile der Arbeiter*innenklasse abschrecken (z.B. beschädigen Aktivist*innen von Ende Gelände SUVs als Kampf gegen die Klimakrise).
Tatsächlich ist es nicht das erste Mal, dass sich Sozialist*innen solche Fragen stellen. Aus unterschiedlichen Erfahrungen haben Marxist*innen das sogenannte “Übergangsprogramm” entwickelt. Dabei geht es darum wie wir unser Programm und unsere Praxis gestalten um eine Brücke zwischen den tagtäglichen Kämpfen von Arbeiter*innen und Jugendlichen und einer sozialistischen Alternative aufzubauen. Und schauen uns auch praktische Beispiele dafür an.
22-28. August: ISA und ROSA Sommercamp
Mehr Infos und Programm: https://www.slp.at/artikel/programm-f%C3%BCr-das-isa-rosa-sommercamp-202...