Mi 01.10.1997
Das drohte Herbert Car, Besitzer der Firma Rainbow-Car in Wien Hetzendorf, jenen AusländerInnen, die es wagen sein Geschäftsgelände zu betreten (Vorwärts berichtete). Das ist nicht nur ein Verstoß gegen die Gewerbeordnung, sondern vor allem übelster Rassismus. Wir fordern daher den sofortigen Entzug der Gewerbeberechtigung der Firma Rainbow-Car.
Am 3. 10 fand deshalb die bereits dritte Kundgebung von JRE und SOV vor dem Firmengelände statt. Etwa 50 AktivistInnen protestierten lautstark gegen den Rassisten Herbert Car und seine Machenschaften. Unter anderem nahmen auch ein grüner Bezirksrat und ein Vertreter des GPA-Plattform „Sesam öffne dich!“ teil. Schnell versammelten sich die (großteils ausländischen) ArbeiterInnen der benachbarten Betriebe und AnreinerInnen bei unserer Kundgebung, unterschrieben unsere Resolution und klatschen bei den Reden laut Beifall .
Herbert Car „überraschte“ uns mit dem Aushang von zwei „Solidaritätsbriefes“, die nur so von Rassismus strotzen bzw. rechten Sprüchen. Einige “Kostproben” daraus: Hans Rezac Tel. und Fax. Nummer (1) 319 94 51 schreibt von “Umerziehung” und Thomas Menyhart, Schadekstr.14 Bruck a.d.L. gratuliert zur “Anti-Tschuschen Verordnung gegen “grausliches, dunkelhätiges G`sindl”.
An und für sich eine peinliche Aktion, denn was sind zwei “Solidaritätsbrief” gegen hundert Solidaritätsunterschriften für unsere Kampagne? Allerdings zeigen diese beiden Beispiele, daß es - zumindest gesinnungsmäßig - noch mehr rechtsextreme Wahnsinnige als den/die Briefbombenattentäter gibt.
Endgültig lächerlich machte sich Herbert Car, als er selbst hinter einem Auto versteckt, seinen 10-jährigen Sohn vorschickte, um uns zu filmen. Nach lautstarken Aufforderungen unsererseits, rauszukommen und sich einer Diskussion zu stellen, flüchtete er unter dem Gespött der Bevölkerung wie ein Hase. Herr Car, wir kommen wieder, solange bis Sie von der Bildfläche verschwunden sind.