Di 29.05.2012
"Home Taping Is Killing Music" - drohte die britische Musikindustrie in den 80ern gegen Raubkopien. Die Angst der Musikindustrie um ihre Profite kommt bei jeder technischen Neuerung wieder. HörerInnen bzw. KünstlerInnen werden entweder verteufelt oder instrumentalisiert.
Ausdruck dafür ist das Urheberrecht, auf das die Musikindustrie pocht. Die wenigsten KünstlerInnen sind wirklich im vollen Besitz ihrer Verwertungsrechte - der größte Teil liegt bei den Musikkonzernen. Auch wenn heute vereinzelt KünstlerInnen bessere Bedingungen vorfinden – wirtschaftliches Interesse am Urheberrecht haben in erster Linie die Konzerne selbst.
In einer sozialistischen Gesellschaft wäre die Trennung „KünstlerInnen – Rest“ aufgehoben. Denn dann hätten alle - durch radikale Arbeitszeitverkürzung, freien Zugang zu Equipment, Instrumenten etc. und freien Zugang zu Kultur - die Möglichkeit aktiv und passiv teilzunehmen. Dann wäre auch das Urheberrecht überflüssig – das ja nur die Profite der Musikindustrie schützt. Das Urheberrecht verschleiert, dass schon jetzt individuelle Werke auf einer Vielzahl von Einflüssen basieren. In dem Sinne wäre Musik dann ein viel lebendigerer, interaktiverer, kollektiverer Prozess.