Fr 09.11.2018
Folgendes Flugblatt werden SLP-Aktivist*innen bei den Streiks im Metallbereich verteilen:
Regierung und Unternehmen setzen auf aggressive Konfrontation gegen alle Beschäftigten und ihre Familien. Sie wollen längere Arbeitszeiten, billigere Beschäftigte und die massive Schwächung von Kollektivverträgen und Gewerkschaften. Verhandlungen reichen nicht, um die Angriffe abzuwehren oder gar Verbesserungen zu erreichen. Am 30. Juni waren über 100.000 gegen 12/60 auf der Straße, noch viel mehr haben an Betriebsversammlungen teilgenommen. Dass wir den Kampf nicht schon damals entschlossen geführt haben, hat die Regierung gestärkt. Es ist gut, dass die Gewerkschaft jetzt endlich zum Streik aufruft. Aber zu oft haben wir schon faule Kompromisse erlebt.
Diesmal muss der Arbeitskampf bis zu einem echten Erfolg geführt werden. Weil es eben nicht nur um Prozentpunkte geht, sondern darum, ob die Unternehmen in Zukunft alles alleine entscheiden können. Die Bosse verdienen an unserer Arbeit und die Regierung hilft ihnen dabei. Und in ihrem kapitalistischen System brauchen sie die Ausbeutung unserer Arbeit, um ihre Profite zu sichern. Doch wenn in diesem System kein Platz für unsere Bedürfnisse nach sicheren Jobs, ordentlicher Bezahlung, leistbaren Wohnungen und einer lebenswerten Zukunft ist - dann können wir uns dieses System nicht mehr leisten.
Wie können wir den Kampf gewinnen?
Aktuell geht es in mehreren Branchen rund:
Metall, Handel, Druckbereich, Sozialbereich, Eisenbahnen etc. – es geht um Lohnabschlüsse und die Existenz von Kollektivverträgen überhaupt. Gemeinsam sind wir stärker. Laden wir Beschäftigte aus anderen Bereichen in unsere Betriebe ein. Besuchen wir sie. Planen wir gemeinsame Aktionen.
Wir sind nicht alleine:
Die Medien gehören großen Konzernen, wir können uns nicht auf sie verlassen. Wir müssen selbst informieren: mit Aktionen vor den Betrieben und bei nahegelegenen Bahnstationen oder Einkaufszentren. Und mit eigenen Flugblättern, Zeitungen etc. Nur so können wir sicherstellen, dass Beschäftigte in anderen Bereichen unsere Argumente hören – und unser Protest nicht isoliert werden kann!
Der Arbeitskampf geht nur mit allen:
Es ist wichtig, dass Gewerkschaft und Betriebsräte mit Infrastruktur vor Ort sind. Aber ein erfolgreicher Arbeitskampf braucht uns alle. Regelmäßige Versammlungen mit echten Diskussionen sind dafür ebenso nötig wie demokratische Strukturen in denen alle Beschäftigte sich einbringen können. Jetzt ist nicht die Zeit für Kartenspielen, sondern fürs Transparente-Malen, nicht fürs Plaudern, sondern fürs Diskutieren.
Nicht Nachlassen:
Unternehmen, FPÖ und ÖVP rufen jetzt nach „Sozialpartnerschaft“ und wollen uns vom Kämpfen abhalten. Doch ein Arbeitskampf ist die beste Grundlage für einen erfolgreichen Abschluss. Je entschlossener wir sind, umso mehr können wir erreichen.
Keine Hinterzimmer-Deals:
Es geht um unsere Zukunft. Daher müssen auch die Beschäftigten selbst über alle Schritte im Kampf entscheiden. Wir müssen wissen, was bei den Verhandlungen passiert. Live-Übertragung der Verhandlungen sind technisch leicht umzusetzen.
Nicht nur Gewerkschaftsspitze – wir müssen entscheiden:
Unterbrechung oder Fortsetzung eines Streiks, Annahme oder Ablehnung eines Angebotes – darüber kann nicht nur ein Mini-Verhandlungsteam um Mitternacht entscheiden, darüber müssen alle Beschäftigten in Urabstimmungen entscheiden!
Melde dich!
...wenn du diskutieren willst, wie es weiter gehen kann. Komm zu unseren Treffen, wenn du dich für klassenkämpferische, sozialistische Politik interessierst. Werde mit uns aktiv für den Aufbau einer echten Arbeiter*innenpartei und für kämpferische Gewerkschaftspolitik. Die SLP ist eine kämpferische Organisation. Bei uns gibt es Arbeiter*innen und Arbeitslose, Junge und Alte, Menschen aus verschiedensten Ländern - aber keine Privilegien. Wir sind Teil der Proteste gegen diese Regierung der Reichen. Wir sind überall dort aktiv, wo sich Menschen gegen Ungerechtigkeit und Ausbeutung wehren. Mach mit!