Mo 17.10.2011
Die Verhandlungen haben wieder begonnen. Die Gewerkschaft hat die heutigen Streiks ausgesetzt. Die KapitalistInnen freuen sich, ebenso ihre VertreterInnen im Parlament. Die ArbeiterInnen aber sind zu Recht besorgt: denn das Aussetzen der Streiks schwächt unsere Position in den Verhandlungen! Denn die Streiks haben die Stärke der ArbeiterInnen gezeigt und die KapitalistInnen nervös gemacht. Auch dass sie nun versuchen, uns am Verteilen dieser Flugblätter zu hindern, zeigt ihre Nervosität.
Die Entscheidung über den Streikabbruch wurde über die Köpfe der Betroffenen hinweg getroffen. Viele KollegInnen wussten zu Schichtbeginn nicht, ob der Streik nun stattfindet oder nicht und viele finden den Streikabbruch zu Recht falsch. Auch die fehlende Information nützt nur dem Management, das so gezielt Falschinformationen streuen kann.
5,5 % und kein Cent weniger!
Viele ArbeiterInnen haben klar gemacht: wir brauchen die 5,5,%. Weniger können wir uns nicht leisten. Statt einfach weiter zu arbeiten als ob nichts wäre, könnten in den Betrieben Betriebsversammlungen stattfinden. Wenn ihr Betriebsversammlungen für wichtig haltet, wendet Euch an Euren Betriebsrat, damit er sie umgehend organisiert. Dort können die Betroffenen - die ArbeiterInnen - diskutieren, was ihre Forderungen sind und ob bzw. welche Kampfmaßnahmen sie für notwendig halten.
Bei den aktuellen Verhandlungen sitzen die KapitalistInnen und die GewerkschafterInnen zusammen und verhandeln über unsere Zukunft. Wir wollen wissen, was dort geredet wird. Täglich gibt es neue Berichte über die enorme Korruption. Auch deshalb ist es wichtig, dass die Verhandlungen offen geführt werden. Über Internet und andere technische Hilfsmittel ist es leicht möglich, dass alle ArbeiterInnen die Verhandlungen mitverfolgen können. Dann ist klar, wer was fordert bzw. zu welchen Kompromissen bereit ist.
Und die Beschäftigten müssen entscheiden, ob ein Verhandlungsergebnis annehmbar ist - oder ob sie den Kampf weiterführen müssen. Eine Urabstimmung über ein eventuelles Verhandlungsergebnis ist daher nötig! Weil wir wissen, dass die KapitalistInnen nichts freiwillig hergeben und weil wir schon zu viele faule Kompromisse gesehen haben, müssen wir uns auf weitere Kampfmaßnahmen gemeinsam mit anderen KollegInnen vorbereiten. Diskutiert darüber mit Euren KollegInnen - MetallerInnen und auch in anderen Branchen!