Do 28.02.2013
Behindert „ist“ ein Mensch nicht einfach körperlich, seelisch oder geistig, behindert „wird“ ein Mensch auch durch soziale, gesellschaftliche und Umweltbeeinträchtigung. In Österreich leben ca. 1,6 Mio. Menschen zwischen 16 und 64 mit Behinderung. 124.000 Menschen mit Behinderung sind manifest arm. 2008 arbeiteten ca. 19.000 Menschen in Werkstätten, viele haben nur eine Lernbehinderung. Sie bekommen ein „Taschengeld“ zwischen € 25 und € 250/Monat. Die Arbeit ist verpflichtend - produziert wird u.a. für Hilti, Kurkonditorei Oberlaa, Konica Minolta, Air Fire Tech, Internorm, Topic und das Unfallkrankenhaus Linz. Die verdienen daran und bekommen noch kostenlose Prestige-Werbung. Arbeitsrechte gibt es keine, die demokratische Mitbestimmung ist minimal. Zwar gibt es nun in einigen Behindertenwerkstätten „WerkstättenvertreterInnen“, doch sie haben kaum Rechte. Gerne wird in der Behindertenarbeit von der „Normalisierung“ (Leben soll jenem von „NormalbürgerInnen“ angepasst werden) gesprochen – dazu gehört auch eine kollektivvertragliche Bezahlung und das Recht auf Selbstorganisierung. Wir sind der Meinung, dass Menschen mit Behinderung ebenfalls für ihre Interessen eintreten können und sollen! Das haben die Proteste von Betroffenen gegen Einsparungen im Sozialbereich gezeigt! Schluss mit der Bevormundung – die Gewerkschaft muss aktiv Menschen mit Behinderung organisieren! Nötig sind echte Vertretungen ähnlich wie Betriebsräte, mit Kündigungsschutz, Informationsrechten, Einspruchsrechten etc.!