Mi 13.03.2013
Mal wieder geht ein Wettskandal im Fußball durch die Weltpresse. Und mal wieder soll es der größte sein, den es jemals gegeben hat. 380 Spiele sollen in Europa geschmiert worden sein. Darunter Welt- und Europameisterschaftsqualifikationen und Championsleague Spiele. 15 Länder sind betroffen. 425 Funktionäre, ehemalige und heutige Spieler werden verdächtigt, daran beteiligt zu sein. Österreich ist mit immerhin fünf verdächtigen Spielen dabei.
Wettskandale gibt es im Fußball immer wieder. 2009 wurden 200 Spiele manipuliert, elf davon in Österreich. 2012 wurde die englische Premier League von einem Wettskandal erschüttert. In den 1970er Jahren die deutsche Bundesliga. Auch andere Sportarten sind betroffen. 1915 wurde die amerikanische Mafia beim Schmieren von Baseballspielen erwischt. Der Cricketsport erholt sich nur langsam von einem Wettskandal in Pakistan.
Obwohl Wettskandale immer wieder vorkommen, zeigen sich Verbände wie der europäische Fußballverband UEFA „total verblüfft“. Doch nichts ist verblüffend. Spätestens seit es Firmen gibt, die Sportwetten im Internet anbieten, ist das Wettgeschäft ein internationaler Markt. 200 – 500 Milliarden Dollar werden hier jährlich umgesetzt.
Zentrum des Geschäfts ist Asien, vor allem China. Hier entwickelte sich das Wetten zu einem regelrechten Volkssport. Gestresste ArbeiterInnen verbringen ihre Nächte in Wettbüros und setzen auf internationale Spiele, hoffen auf das große Glück.
Sport und Geldmacherei waren schon immer eng miteinander verknüpft. Die Grenzen zwischen „legalem“ und „kriminellen“ Kapitalismus sind fließend, schaut man sich den Einfluss von Oligarchen, Ölscheichs und Geschäftemachern aller Art im Profisport an.
Die Profite aus manipulierten Spielen werden international geldgewaschen und in „legales“ Geld umgewandelt. Kriminelle Syndikate und „legale“ Steueroasen operieren Hand in Hand. Wettskandale währen ohne den globalen Kapitalismus nicht möglich. Es wird sie geben, so lange dieses System existiert und umso mehr, je krisenhafter es ist!