Mo 10.04.2017
Die Regierung behandelt jugendliche StraftäterInnen wie Erwachsene und treibt sie so in die Kriminalität.
In der Justizanstalt Wien Josefstadt sitzen 38 Jugendliche hinter Gittern. Ein Großteil davon in Untersuchungshaft. Denn seit 2003 gibt es in Wien keinen eigenen Jugendhäfen mehr, schwarz-blau haben ihn eingespart. Zur Vergewaltigung an einem 14-jährigen im Erwachsenengefängnis 2013 meinte die damalige Ministerin Beatrix Karl (ÖVP): “Der Strafvollzug ist kein Paradies”.
Kurz wurde wieder über einen eigenen Jugendhäfen nachgedacht. Inzwischen heißt es, dass in der Justizanstalt Josefstadt sämtliche gesetzten Maßnahmen ausreichend sein und deshalb ist der Plan eines eigenen Jugendhäfen in Wien vom Tisch. Auch weil das Justizministerium das dafür geplante Gebäude nicht bekommen hat. Als ob es keine anderen Gebäude in ganz Wien gäbe! Gleichzeitig wird die Schubhaft ausgebaut, von der viele jugendliche AsylwerberInnen betroffen sind.
Die Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft stellt klar, dass eine wirkliche Resozialisierung unter diesen Umständen nicht möglich ist. Für Wien stehen nur drei Wohngruppen für straffällige Jugendliche zur Verfügung, doch genutzt werden diese selten. Eigentlich soll damit ein Gefängnisaufenthalt vermieden werden und somit die Zahl der rückfällig werdenden Jugendlichen gesenkt werden. Statt Jugendliche wegzusperren brauchen wir mehr Jobs, leistbare Wohnungen und mehr Geld für Jugend- und Sozialeinrichtungen.