Mi 14.06.2006
Für Dienstag, den 13. Juni hatte "Jugend für das Leben (JfL)", eine Organisation der radikalen AbtreibungsgegnerInnen, zu einer Veranstaltung auf die Uni-Wien geladen. Im Neuen Institutsgebäude (NIG) wollten sie mit einem ihrer pseudowissenschaftlichen Vorträge Frauen einschüchtern. Aufgrund der breiten Proteste - und nicht zuletzt auch weil die SLP eine Gegenkundgebung angekündigt hatte - wurde die Veranstaltung am NIG abgesagt. Was übrigens von Beschäftigten der Uni-Wien sehr begrüßt wurde, die nichts mit den radikalen AbtreibungsgegnerInnen zu tun haben wollen.
Ein gutes Zeichen zwar, dass die Veranstaltung im NIG auf Grund der vielen Proteste abgesagt wurde. Ein schlechtes aber, dass die Anhängerschaft des Netzwerks HLI - Pro Life - Jugend für das Leben weiterhin frei ihre widerlichen Methoden gegen das Recht auf Abtreibung ausüben können.
Den Raum am NIG für JfL hatte offensichtlich die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) reserviert - und sie sprangen auch sofort ein. Die Veranstaltung wurde kurzerhand in die KHG in der Ebendorferstrasse verlegt.
JfL ist keine harmlose Organisation - sie sind Teil eines Netzwerkes radikaler AbtreibungsgegnerInnen. Auf ihren Flyern wirbt JfL u.a. auch für die sogenannten "Lebenszentren" von HLI. Human Life International - und das wurde auch vom Landesgericht Wien festgestellt - betreibt Terror und Psychoterror, beschimpft Frauen, verbreitet Morddrohungen und Lügenpropaganda. Es geht ihnen also nicht einfach nur um "Information". JfL tritt darüber hinaus nicht nur gegen Abtreibung, sondern auch gegen Verhütungsmittel auf.
Aus all diesen Gründen war es wichtig, gegen diese Veranstaltung aufzutreten. Von JfL besuchten ca. 30-40 AnhängerInnen, allesamt in schwarz uniformiert, diese Veranstaltung. Das es ihnen allerdings tatsächlich nicht um Diskussion geht, wurde klar, als Menschen, die das Frauenrecht auf Schwangerschaftsabbruch verteidigen, in die Ebendorferstrasse kamen. Ein Transparent mit der Aufschrift "Recht auf Abtreibung - für das Selbstbestimmungsrecht der Frau" missfiel ihnen, sie setzten brutale Sicherheitsleute ein (die übrigens zur Universität gehören dürften - dh letztlich durch unsere Steuergelder bezahlt werden), rissen das Transparent weg - und wollten es nicht mehr hergeben.
Ihre Methoden haben nicht nur uns gezeigt, wie "friedlich" sie wirklich sind, sondern haben auch einer Reihe von anwesenden KatholikInnen missfallen. Ein älterer Arzt, der keinesfalls in den Verdacht gelangen kann, fortschrittlich zu sein distanzierte sich von den Methoden der radikalen AbtreibungsgegnerInnen. Eine Pastoralassistentin setzte sich spontan dafür ein, dass das Transparent zurückgegeben wurde.
Das Resümee, das wir daraus schließen können, ist die Notwendigkeit (u.a. gemeinsam mit dem Frauenreferat der Uni Wien, welche leider zu spät kamen) die Arbeit gegen die radikalen AbtreibungsgegnerInnen weiterzuführen. Sie werden wieder versuchen, an der Uni Veranstaltungen zu machen. Sie werden im Wahlkampf versuchen, ihre KandidatInnen und Parteien (Vincent Lichtenstein - ÖVP, Gudrun Kugler-Lang - ÖVP, Stadler - FPÖ u.a.) durchzubringen.
Die SLP ist seit Jahren aktiv für das Selbstbestimmungsrecht der Frauen und gegen die Machenschaften von HLI - Pro Life - Jugend für das Leben und Co.. Wir werden weiter über die Methoden der reaktionären AbtreibungsgegnerInnen aufklären und Frauen vor deren Angriffen schützen.