Di 07.02.2012
Am 1.2. gingen bundesweit tausende Beschäftige aus dem Sozial- und Pflegebereich auf die Strasse. Eine Reihe vpn SLPlerInnen waren in Wien, Linz, Graz und Klagenfurt dabei. In einem bundesweit eingesetzten Flublatt kamen Mitglieder der SLP die im Sozial- und Gesundheitsbereich arbeiten bzw. damit zu tun haben zu Wort. Viele Beschäftigte des Sozial- und Gesundheitsbereichs trugen sich auf der neuen Unterschriftenliste von „Fight Back“ ein. In Wien hatten wir sogar zuwenig Unterschriftenlisten mit. Stimmung und Beteiligung waren in den eizelnen Landeshauptstädten sehr unterschiedlich.
In Wien trafen sich rund 3.500 KollegInnen vor der GPA-DjP Zentrale in der Schlachthausgasse und zogen nach einer längeren Kundgebung zur Zentrale des Arbeitgeberverbandes BAGS. Die Stimmung war gut und kämpferisch. Leider wurde von der Demoorganistaion her wenig getan, um diese kämpferische Stimmung aufzugreifen Zwar wurden alle die mitmarschierten gefühlte 5x gefragt, ob sie nicht eine Pfeiferl wollen, aber es gab keine Sprechchöre, keine eigene Musik, keine kämpferischen Redebeträge...
Wir versuchten mit Slogans die Demo zu beleben. Nachdem wir kurze Zeit Sprechchöre wie „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Löhne klaut“ oder „Hungerlöhne sind gemein - dagegen Streiken, das wär fein“ zum Besten gaben, packten zwei Kolleginnen die mitgebrachten Megaphone aus und skandierten mit uns mit.
Enttäuscht zeigten sich viele KollegInnen über die Demoroute. Sie ging durch das menschenleere Industriegebiet Baumgasse – wir haben uns vorgenommen, bei der nächsten Demo den OrganistorInnen aus der Gewerkschaft alternative Routenvorschläge zu machen: gute besuchte Einkaufszentren, Märkte, stark frequentierte U-Bahnstationen gibt es in Wien ja genug...
Es ist wichtig, dass viele Menschen die Gewerkschaftsaktionen auch „live“ erleben können. Ärgerlich war für viele KollegInnen auch, dass sie nach der Demo keine klare Vorstellung hatten, wie es weiter geht. Diese Frage lies die Gewerkschaftsführung weitgehend offen, bzw. beschränkte sich auf allgemeine Formulierungen.
Klar ist: Einen Abschluss über 4% wird es nur mit weiteren Kampfmaßnahmen geben. Die SLP schlägt einen bundesweiten Aktions- und Streiktag noch vor den nächsten Verhandlungen am 20.2. vor. Ein konkrete Kampftag für die über 100.000 Betroffen würde wichtigen politischen Druck auf die Unternehmen/Vereine und die Politik machen und viele KollegInnen einbinden. Diese Chance blieb von der Gewerkschaftsführung ungenutzt. So droht die kämpferische Stimmung vom 1.2. bis zum 20.2. und die Zeit danach wieder zu verpuffen. Dafür sind unsere Löhne und Gehälter aber viel zu wichtig.
Hier geht's zur Online-Unterschriftenliste: http://www.slp.at/fightback2012.html