Mo 29.11.2010
Seit nunmehr drei Jahren gibt es das Projekt Lacus Felix. Ein vier Sterne-Thermentempel für Menschen, die es sich leisten können. Es soll auf dem ehemals öffentlichen Badeplatz, dem Seebahnhof, gebaut werden. Der Seebahnhof ist ein beliebter Badeplatz der GmundnerInnen. Vor allem für Jugendliche ist er ein idealer Treffpunkt um gemütliche Sommernachmittage miteinander zu verbringen. Außerdem finden auf dem Areal coole Feste für Jung und Alt statt. All das kann man sich natürlich abschminken, wenn daneben ein 60 Meter hohes Thermenhotel steht.
Undemokratische Haltung des Gemeinderats
Trotz Unterschriftenaktionen und lautstarkem Protest wurde weder eine BürgerInnenbefragung durchgeführt, noch in anderer Weise ein Dialog mit der Bevölkerung gesucht. Stattdessen werden Illusionen in neue Jobs und Gäste geschürt. Aber sogar die umliegenden HotelunternehmerInnen sind skeptisch, ob sich das Hotel Lacus Felix je rentieren wird. Und wer soll dann für die Pleite zahlen?
Doch darauf wurde in keinster Weise eingegangen. Auf die Frage ob es eine Rentabilitätsrechnung gäbe, antwortete der Bürgermeister, der Unternehmer werde schon wissen, was er tut.
Jugend wehrt sich
Die Grünen leisten zwar Aufklärungsarbeit unter der Bevölkerung, bieten aber keinerlei gemeinsame Aktionen an, um sich aktiv gegen das Hotel zu wehren.
Beim Abriss des Bahnhofsgebäudes, leisteten einige Jugendliche spontan Widerstand indem sie sich an die Baufahrzeuge ketteten und erst durch die Polizei losgeschnitten werden mussten. Der Unmut über das Hotelprojekt ist gerade bei Jugendlichen groß, da es ohnehin kaum günstige Freizeit- oder Kultureinrichtungen gibt.
Die SLP unterstützt die Aktionsgruppe Seebahnhof und andere, die gegen das Hotel etwas tun wollen. Gemeinsam organisierten wir erste Vernetzungstreffen und veranstalten am 27.11. eine Demonstration gegen das Bauprojekt.
Wir fordern:
- Keine Entscheidung über unsere Köpfe hinweg!
- Für eine bindende BürgerInnen-abstimmung!
- ausreichend Platz in der Gemeindezeitung „Mittendrin” für Information von Seiten der GegnerInnen und Bürger-Innenversammlungen mit vollem Rederecht für die KritikerInnen des Projekts, bis zur BürgerInnenabstimmung.
- Keine Subventionen für ein Luxushotel!
- Stattdessen mehr Investitionen für die GmundnerInnen z.B. im Gesundheits- und Jugendbereich!
- Wenn ein Hotel, dann eines, das sich jedeR leisten kann.
Eine linke Alternative ist notwendig
Bei unseren ersten Treffen konnten wir schnell Viele von unseren Ideen und Methoden überzeugen. Denn in Gmunden gibt es außer der SLP keine linke Gruppierung, die Alternativen zum derzeitigen System und zur derzeitigen Politik aufzeigt. Es ist kein Naturgesetz, dass die Bevölkerung teure Bauvorhaben von UnternehmerInnen finanziert, nichts von deren Gewinnen hat, und dann vielleicht auch noch die Sanierung bezahlen kann, wenn das Projekt in Konkurs geht. Und gerade jetzt, wo die Regierung ein Sparpaket beschließt, bei dem fast ausschließlich die Jugend und die ArbeitnehmerInnen draufzahlen, während sich die Reichen noch mehr bereichern können, ist es wichtig sich zusammenzuschließen und sich gemeinsam gegen die Kürzungen die uns bevorstehen, zu wehren.