Fr 28.09.2012
In Wien fanden von 26.9. bis 28.9 die Aktionstage gegen Abschiebungen statt. Der Hintergrund ist eine Abschiebewelle. Ab 2014 erhalten Menschen, die seit fünf Jahren legal hier sind, ein Bleiberecht. Es scheint so, als ob die Behörden vorher noch möglichst Viele abschieben möchten – zur Zeit rund sieben Menschen pro Tag!
Höhepunkt war die Demo am 27.9. unter dem Motto „Familien und FreundInnen gegen FremdenUNrecht“, zu der mehrere Hundert Menschen kamen. Dieses Mal ging es jedoch nicht mehr „nur“ um eine/n Betroffene/n. Es ging um Familien, die auseinandergerissen werden sollen. So nahm auch Yaya, ein politischer Flüchtling, der nach Gambia abgeschoben werden soll, mit seiner Tochter teil. Es kamen also auch Flüchtlinge, ihre PartnerInnen und ihre Kinder. Doch wenn mensch aufgebracht darüber ist, dass Kinder ohne ihre Väter aufwachsen müssen, kommen seitens der Behörden zynische Antworten wie: „Die Mutter kann doch mit dem Kind nachreisen.“ Nachreisen in ein Land, das ihnen fremd ist und wo Verfolgung und Elend auf sie warten. Dabei meint die Frauenministerin Heinisch–Hosek, dass sich die Väter mehr in die Erziehung einbringen sollen. Zynismus pur!
Die Demo wurde von vielen RednerInnen politisch geprägt und viele TeilnehmerInnen hatten eigene Plakate oder Schilder. Die SLP intervenierte mit dem Motto: „Wir wollen Bildung und Arbeitsplätze statt Rassismus und Ausländerhetze!“
„Es ist schön, nicht alleine dazustehen. Gemeinsam können wir unsere Forderungen durchbringen!“, meinte Andi, eine Demonstrantin. Insgesamt war es eine lautstarke und gelungene Demo!
Im Rahmen der Aktionstage fanden auch ein Workshop „Wie verhindere ich eine Abschiebung“, eine Pressekonferenz und eine Podiumsdiskussion statt. Zum Abschluss gab es eine Soli–Party, bei der auch die bekannte Singer/Songwriterin Laura Rafetseder (SLP) sang.
Aber auch in Oberösterreich tut sich was. So organisierte die SLP am 20.9. eine Kundgebung in Linz, um für die Aktionstage zu mobilisieren. Und in Wels beteiligten wir uns vor dem Landesgericht an einer Kundgebung gegen die Abschiebung des kurdischen Aktivisten Ali Yesil in die Türkei.
In Österreich gibt es mehr MillionärInnen als offene Asylverfahren – Geld ist also genug da, um allen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen!