Geld in Österreich

AK für Sie, September 2012

Das Geldvermögen in Österreich beträgt 304 Milliarden Euro.

Es ist:

...um die Hälfte mehr als die kompletten Staatsschulden in Österreich ausmachen.

...mehr als 4-Mal so viel wie der Bund im gesamten Jahr ausgibt. Dennoch:

...werden zwei Drittel der Steuereinnahmen von ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen aufgebracht. Im Zeitraum von 2000 bis 2011 sind Löhne und Gehälter um 42 Prozent angewachsen, das Steueraufkommen allerdings um 47 Prozent. Ein anderes Bild bietet sich hier bei den Unternehmen. Hier sind die Gewinne um 56 Prozent angewachsen und der Zuwachs bei den Steuereinnahmen beläuft sich auf gerade einmal 27 Prozent. Denn satte zwei Drittel der Steuererleichterungen kamen in den letzten Jahren den Unternehmen zu Gute.

Das zeigt sich auch in absoluten Zahlen. Hier drei Beispiele aus der Industrie:

Im ersten Halbjahr 2012 machte Andritz (Anlagenbau) 2,5 Mrd. Euro Umsatz – das entspricht einem Plus von 21,2 Prozent, der Gewinn vor Steuern liegt bei 150 Mio. Euro;

MIBA (Autozulieferer) verzeichnete von Februar bis April 2012 einen Gewinnanstieg um 42,1 Prozent auf 19 Mio. Euro und

RHI (Feuerfestkonzern) kann ebenfalls auf ein erfolgreiches Jahr 2012 zurück blicken, eine Umsatzsteigerung von 7,3 Prozent im ersten Halbjahr, mit einem Gewinnanstieg von 27,1 Prozent auf 62,3 Mio. Euro.

Auch bestehendes Vermögen wird kaum besteuert, Vermögenssteuern machen nur 0,5 Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Wenn hierzulande Vermögen so besteuert würde wie im Durchschnitt der OECD würde die Summe 3,3 Milliarden Euro betragen.

Was wäre dieses Geld für die Allgemeinheit wert?

- 35.000 neue Kinderbetreuungsplätze bis 2017

- 70.000 Kinderbetreuungsplätze bei denen es längere Öffnungszeiten geben könnte

- Schaffung von 42.000 neuen Arbeitsplätzen