Di 02.11.2010
Linz nimmt bei der Ausgliederung öffentlicher Einrichtungen eine quasi negative Vorreiterrolle ein. Bereits 1970 wurde damit begonnen: Bäder, Bestattung, Gas, Hafen, Kanal und Wasserversorgung wurden als erstes ausgegliedert. Es folgte 1982 die Auflösung des Wohnungsamtes, ab diesem Zeitpunkt erfolgte die Wohnungsvergabe durch die GWG, die sechs Jahre später auch die 5800 Linzer Stadtwohnungen übernahm. 1997 sind die Friedhöfe und 1999 die Müllabfuhr ausgegliedert worden, Einrichtungen für Kinder und SeniorInnen sowie das Krankenhaus, das zu einer Kapitalgesellschaft wurde; ebenso die Immobilien und der IT-Sektor. Der Kultur- und Veranstaltungssektor waren von Anfang an eigene Gesellschaften (LIVA, AEC, Design-Center). Auch die Stromversorgung und die Verkehrsbetriebe waren bereits immer selbstständig und wurden zu einer AG fusioniert. Diese Ausgliederungen haben neben Preissteigerungen und Leistungsverschlechterungen auch zur Folge, dass Arbeitsplätze vernichtet werden. Die Quote der Teilzeitbeschäftigten steigt, von 1988 8,77 Prozent auf 2004 24,7 Prozent und der Personalstand sinkt, von 6.324 Beschäftigten im Jahr 1997 auf ca. 1.822 im Jahr 2010.