Mi 18.08.2010
Wien ist eine Stadt mit vergleichsweise hoher Lebensqualität – stimmt durchaus. Wien ist aber sehr auch eine Stadt in der Armut herrscht - stimmt und wird gern verschwiegen.
- 280.000 Menschen in Wien haben ein Einkommen unter €950,- (inklusive Transferleistungen; dieses Einkommen liegt unter der aktuellen Armutsgrenze.
- 170.000 Menschen haben zu wenig Geld um den Bedarf in zentralen Lebensbereichen zu decken, d.h. zu wenig für Heizung, zu wenig für Kleidung, zu wenig um die laufenden Rechnungen zu begleichen.
- 111.339 Menschen waren im März 2010 erwerbslos.
Im langjährigen Vergleich ist ein deutlicher Trend in Richtung Armut zu verzeichnen: Die Zahl jener Menschen, die in Wien um Sozialhilfe angesucht haben ist in der letzten zehn Jahren um mehr als 100 Prozent angestiegen. Leider ist auch ein Arbeitsplatz keine Garantie mehr dafür nicht in die Armut abzurutschen oder sich Lebensstandard aufzubauen. Um die 30 Tausend Menschen brauchen trotz Gehalt zusätzliche finanzielle Unterstützung vom Sozialamt um die Kosten fürs Leben zu decken. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer – in den letzten 10 Jahren hat das obere Einkommensdrittel ein Plus von 40% zu verzeichnen; und wieviel das untere: Gerade einmal 9 % Zuwachs. Und: Die Wiener Stadtregierung könnte einen Anfang machen diesem „Trend“ ein Ende zu setzen – auf ca. 80 Tausend Arbeitsplätze in Wien hat die Regierung direkten Einfluss – da wäre ja der Gedanke an eine gute Bezahlung, die die Armutsfalle gar nicht erst zuschnappen lässt ein Anfang.