Die Zielpunktpleite bedeutet für rund 3.000 Beschäftigte: langes Warten aufs Geld und Arbeitslosigkeit. Das Vorgehen des Eigentümers Georg Pfeiffer, Nr. 43 auf der Liste der Superreichen Österreichs, zeigt: es ging v.a. darum, die wertvollen Immobilien herauszuholen und sich Zielpunkts, der Beschäftigten und der Schulden zu entledigen. Der Pfeiffer- wie auch der Tengelmann-Konzern (früherer Zielpunkt-Besitzer) haben ihr Millionenvermögen aus dem Unternehmen bekommen. Erwirtschaftet von den Beschäftigten.
Vorwärts 244 - Dezember 2015/Jänner 2016
Artikel in dieser Ausgabe:
Aynur Alilovski kandidiert an der Wiener Berufsschule Hütteldorferstrasse zur Berufsschulsprecherin. An die Gewerkschaft hat sie Forderungen: „Lehrlinge, die im Handel arbeiten, bekommen für 38,5 Stunden (!) 495€ ausbezahlt. Der Stundenlohn beträgt 3,10€. Das ist moderne Sklaverei. Runter mit den Stunden und eine höhere Lehrlingsentschädigung!“ stellt sie klar und auch „Wohnbeihilfe für Lehrlinge, denn zurzeit bekommt man nur das Kindergeld (155,80€) als Start ins eigene Leben“.
Was war der Hintergrund der Proteste?
Renzis „Bildungsreform“ verpflichtet SchülerInnen technischer und berufsorientierter Schulen dazu, 400 Stunden/Jahr gratis zu arbeiten, um ihren Abschluss zu bekommen. Interessensvertretungen von SchülerInnen und Beschäftigten sollen fast völlig abgeschafft werden.
Welche Rolle hat Controcorrente und die Jugendkampagne Resistenze Internazionali gespielt?
Die Macher von Fallout haben ein Produkt erzeugt, das etwas kritischer und tiefgründer ist, als die meisten Videospiele. Denn auch dafür gibt’s einen Markt. Angesiedelt knapp 100 Jahre nach dem 3. Weltkrieg im postnuklearen Amerika stellt die Serie unverblümt die Gräueltaten des imperialistischen Kapitalismus dar.
Niemand in Seattle hat dem politischen Establishment in den letzten zwei Jahren mehr Kopfschmerzen bereitet als Kshama Sawant. Nun wurde sie mit 57% wiedergewählt – das bedeutet vier weitere Jahre Vertretung der Interessen der ArbeiterInnenklasse im Stadtrat.
In ihrer ersten Rede im Stadtrat im Jänner 2014 erklärte sie: „Ich trage den Titel ‚Sozialistin‘ mit Stolz“ und versprach: „Es wird keine Deals hinter verschlossenen Türen mit Unternehmen oder ihren politischen Marionetten geben. Es wird keinen Ausverkauf der Leute geben, die ich repräsentiere.“
In der öffentlichen Debatte zu Syrien wechseln Ohnmacht und Zynismus. So titelt 'Die Zeit': „Syrien ist nicht mehr zu retten“. Die Darstellung des Nahen Ostens ist geprägt von imperialistischer Überheblichkeit und rassistischen Klischees über „un-moderne“ AraberInnen. Dabei sind gerade die Interventionen des Imperialismus verantwortlich für die Katastrophen. Die französische Herrschaft führte in den 1920ern zur Aufsplittung entlang ethnischer und konfessioneller Linien in fünf Rumpfstaaten. Teile und herrsche!
Seit 2011 tobt in Syrien ein weitgehend sektiererischer, großteils entlang ethnisch-religiöser Bruchlinien geführter, Bürgerkrieg. Das Überschwappen des Konfliktes auf die Nachbarländer und das Entstehen des „Islamischen Staates“ (IS) zeigen ebenso wie die ausländischen Militärinterventionen, dass auf dem syrischen Schauplatz heute einige der großen regionalen und globalen Konflikte ausgetragen werden.
Der Austromarxist Rudolf Hilferding veröffentlichte 1910 mit „Das Finanzkapital“ ein wesentliches Werk zur Imperialismustheorie, dass auch eine Grundlage für Lenins oder Bucharins Analyse darstellte. Hilferding beschreibt darin die Entwicklungen der fortgeschrittenen kapitalistischen Staaten, von einem konkurrierenden Kapitalismus hin zum Monopolkapitalismus, also den Aufstieg von Aktiengesellschaften und Finanzkapital.
-
Syrische Armee: trotz allgemeiner Wehrpflicht mittlerweile überwiegend alawitisch.
-
Milizen wurden von Anfang an aufgebaut. Sie verselbstständigen sich unter regionalen Warlords, die sektiererische Morde begehen, immer mehr.
-
Die ursprünglich starke Freie Syrische Armee zerfällt unter Druck von Assad und IS zunehmend. Lokal unterschiedliche Kooperationen; tlw. mit YPG/PYD; tlw. westliche Unterstützung.
Seit 2011 tobt in Syrien ein blutiger Bürgerkrieg. Bis jetzt ist kein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen, im Gegenteil, die Lage verschlimmert sich von Tag zu Tag. Während zahlreiche lokale Kräfte von verschiedensten Seiten finanziert und bewaffnet werden, (regional-) imperialistische Staaten nicht nur indirekt, sondern auch vermehrt direkt in den Krieg eingreifen, tragen vor allem die syrische ArbeiterInnenklasse, die Landbevölkerung, die Armen und die Jugend die schwere Last des blutigen Konflikts.