Mehr von uns ist besser für alle!
In Österreich stehen immer mehr Beschäftige im Krankenhaus auf und beginnen sich gegen katastrophale Arbeitsbedingungen, Überlastung, miese Bezahlung und das Kaputtsparen des Gesundheitssystems zu wehren.
In verschiedenen österreichische Städten gibt es Proteste und Demonstrationen. Es bilden sich Basisinitiativen wie Care Revolution Wien. Trotzdem bleibt die Gewerkschaft weitgehend inaktiv und geht sogar auf Distanz zu den kämpferischen KollegInnen und Demonstrationen bzw. versucht Proteste sogar zu verhindern. Die Gewerkschaftsführung agiert zeitweise sogar als de facto Handlanger der Arbeitgeber und beschränkt sich auf zahnlose Proteste. Die Unterschriftenlisten, Petitionen und auch Demonstrationen haben die Wut gezeigt. Doch die politisch Verantwortlichen ändern kaum etwas und beschränken sich auf nette Worte. Es wird notwendig, härtere Proteste zu organisieren, um mehr Personal und mehr Gehalt zu erreichen. Streiken im Krankenhaus ist schwerer als in anderen Bereichen, doch es ist ein legitimes Mittel, es ist notwendig – und es ist möglich.
Die KollegInnen und die Gewerkschaftsbasisgruppe an der Berliner Charité haben es vorgemacht. Seit Jahren organisieren sich KollegInnen dort und haben durch ein entschlossenes Handeln Verbesserungen erkämpft.
Dieses Jahr fand dort der erste Streik an einem deutschen Krankenhaus für mehr Personal statt. Dieser zeigte: streiken im Krankenhaus ist möglich. PatientInnen und Bevölkerung waren solidarisch. So konnte ein effektiver Druck ausgeübt und Verbesserungen erreicht werden.
Viele KollegInnen aus verschiedenen Bereichen (Pflege, StudentInnen, IT etc.) waren mit dabei und aktiver Teil, da über Ziele, und Streikverlauf demokratisch abgestimmt wurde. KollegInnen organisierten selbst Aktionen, Diskussionsveranstaltungen und Demonstrationen. Durch eine aktive Unterstützung des Solidaritätskomitees konnte die Berliner Bevölkerung für die Unterstützung des Streikes gewonnen werden: BerlinerInnen und Berliner für mehr Personal im Krankenhaus verteilten Flyer und organisierten Proteste.
Wir wollen gemeinsam mit Jana Rauscheid, Mitglied der Streikleitung*, diskutieren, was wir aus dem Charité Streik lernen können.(*dient nur zur Kenntlichmachung der Person)
Diskussionsveranstaltung: Was können wir vom Charité Streik für Proteste in Österreich lernen? 6.6.2015 19:00 Pizzeria Delfino, Engerthstraße 92 (Nähe Handelskai)
Wenn du zusammen mit deinen KollegInnen zusätzlich ein Treffen organisieren willst z.B. in Nähe eine Krankenhauses, gibt es von 5. bis 7. Oktober tagsüber die Möglichkeit dazu.
Einfach melden unter slp@slp.at oder carerevolution@gmx.at