In Serbien finden gerade die größten Massenproteste seit dem Sturz des Milosevic-Regimes statt. Anfang 2017 protestierten in Rumänien bis zu 500.000 Menschen gegen Korruption und die Regierung, die größten Proteste seit dem Fall des Ceaușescu-Regimes. Auch in verschiedenen anderen Ländern am Balkan finden vor allem seit Ausbruch der Wirtschaftskrise Massenproteste gegen Ausbeutung, Privatisierung, Korruption und die Macht der nationalistischen und internationalen Eliten statt.
Gleichzeitig versuchen NationalistInnen den Unmut über die soziale Krise in der Region zu nutzen um nationale Spannungen aufzubauen. In Mazedonien stürmen NationalistInnen das Parlament, im serbischen Teil Bosniens (der Republika Srpska) will die nationalistische Regierung ein Referendum über die Wiedervereinigung mit Serbien abhalten und auch im Kosovo versucht die serbisch Regierung nationalistische Stimmung aufzuheizen.
Wir wollen über die aktuellen Proteste in Serbien und über den Widerstand in anderen Ländern diskutieren. Darüber wie Massenbewegungen erfolgreich einen Ausweg aus Jahrzehnten von Armut, Ausbeutung und Nationalismus darstellen können und wie eine echte Alternative zu dem kapitalistischen Chaos ausschauen kann.