So 16.08.2015
Ich bin in Wien geboren. Meine Eltern stammen aus dem Iran bzw. aus der Türkei. Ich würde Deutsch als meine Muttersprache bezeichnen. Dennoch passiert es fast täglich, dass ich als „die Türkin“ von „echten“ ÖsterreicherInnen abgestempelt werde. Trotz meiner österreichischen Staatsbürgerschaft und meines Wiener Dialekts. Bei der Jobsuche verhindert schon mein Name eine positive Antwort, egal was ich kann. Es gibt für Menschen mit Migrationshintergrund also kaum eine Chance als ÖsterreicherIn anerkannt zu werden. Auch dann nicht, wenn man bereits in der 3. Generation hier lebt.
Wir sollen uns integrieren, doch was ist Integration? Worin soll man sich integrieren? Wenn wir doch laufend auf verschiedensten Ebenen diskriminiert werden! Zwar wird zwischen guten und bösen MigrantInnen unterschieden, aber was immer man tut, man wird ins Ausländer-Eck gestellt. Wohin soll jemand bitte „zurückgeschickt“ werden, der/die hier geboren wurde und „dort“ auch nur fremd ist? Man kann also gar nichts richtig machen, auch wenn man alles richtig macht.
Die FPÖ hetzt, doch wo sind die TV-SprecherInnen, die GewerkschafterInnen, die „Normalos“ mit Migrationshintergrund? Solange wir als „MigrantInnen“ und nicht als SchülerInnen, Studis oder KollegInnen wahrgenommen werden, bleiben wir die „anderen“. Und die FPÖ freut sich...