Mo 09.09.2013
In Vorarlberg haben gleich zwei neue rechte Parteien den Wahlantritt dort geschafft. Die „EU-Austrittspartei“ und die „Männerpartei“ haben einiges gemeinsam: Beide machen jeweils eine Ursache für alle Übel verantwortlich und beide haben offene Flanken nach Rechts.
Für die „Männerpartei“ ist DAS Übel die „menschenverachtende Feminismus-Ideologie“. Die „im Gesetz verankerte Benachteiligung von Männern“ und die „der Biologie widersprechende Karriere-Rolle der Frau“ zerstört angeblich die Familie als Basis der Gesellschaft und führt auch zu Wirtschaftskrisen. Die Männerpartei kommt aus der radikalen „Väterrechtsszene“ und es geht ihr eben nicht bloß um Väterrechte, sondern um ein konservatives Weltbild. Mitglieder der Szene werden immer wieder wegen Tätlichkeiten oder Todesdrohungen verurteilt und es kommt auch zur Zusammenarbeit mit der FPÖ.
Die „EU-Austrittspartei“ kennt nur einen Feind, die EUdSSR. Sie allein (und nicht der Kapitalismus) sei verantwortlich für die gehemmte Wirtschaft, Umweltzerstörung etc. und v.a. bedrohe sie „unsere“ Souveränität. Je nachdem, wen in der Partei mensch fragt auch noch viel mehr: Verschwörungstheorien wie z.B. um den „Codex Alimentarius“, eine EU-Richtlinie, die uns angeblich alle vergiften soll, oder die „UN-Agenda 21“, ein Plan, der „bestimmen Mächten“ die Weltherrschaft sichern soll, gehen in der Partei um. Verschwörungstheorien sind nicht nur einfach eine Ablenkung von real existierenden Problemen und ihren Ursachen, sie sind sehr häufig auch ein Einfallstor für Antisemitismus.