Weitere Kürzungen bei Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Wien (OTS), Österreichischer Blinden- und Sehbehindertenverband, www.help.gv.at

Manche Menschen brauchen speziell ihrer Behinderung angepasste Hilfen. Diese werden nun scheibchenweise gekürzt. Die Rückvergütung der NOVA wurde schlichtweg abgeschafft. Das trifft Menschen, die auf Grund ihrer Behinderung öffentliche Verkehrsmittel schlecht oder kaum benutzen können und ein speziell adaptiertes KFZ benötigen. Mit der Streichung der Rückvergütung wird die Anschaffung eines Autos damit um ein vielfaches teurer und unter Umständen schwer zu finanzieren, was eine massive Einschränkung der Mobilität bedeutet und Menschen auch vom sozialen Leben ausgrenzt. Weiters wurde auch der Mobilitätszuschuss für behinderte Menschen um 25 Prozent gekürzt. Den Mobilitätszuschuss erhalten Menschen, die nicht oder kaum mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und ein eigenes Auto nicht bedienen können. Was für die Betroffenen bedeutet, dass sie weniger finanzielle Mittel haben und damit in ihrer Lebensgestaltung erhebliche eingeschränkt sind. Dem nicht genug ist seit 1. Juli auch der staatliche Telekommunikationszuschuss um 50 Prozent gekürzt worden, den besonders Menschen mit Sehbehinderung oder Blinde benötigen, da diese ja auf gesprochene Nachrichten angewiesen sind. Doch damit nicht genug: In Kärnten gibt es nun das Vorhaben, dass das Pflegegeld nicht mehr bar – und damit frei verfügbar – dem Betroffenen ausbezahlt wird, sondern in Form von Schecks ausgegeben wird, für die pflegenden Angehörigen und für professionelle Pflege. Das ist eine Entmündigung der Betroffenen, da damit einerseits die Wahl der Hilfe vorweg genommen wird und außerdem ein Teil der Pflege grundsätzlich bereits als „privat“ angenommen wird und sehr schnell auf angehörige Frauen abgewälzt wird, die den Löwenanteil der Pflege leisten.