Di 14.10.2003
Zum dritten Mal in diesem Jahr streikten am 11. Oktober die Beschäftigten von AUA-Bord. Die PilotInnen und FlugbegleiterInnen setzten damit ein deutliches Zeichen gegen die Versuche des Managements, weitere Verschlechterungen bei Löhnen und Arbeitszeit durchzubringen. Statt der Medienhetze gegen die Beschäftigten aufzusitzen, ist breite Solidarität gefragt.
Das Management will beim Bordpersonal Kürzungen von 35% durchsetzen. Dies würde allerdings den Anteil der Lohnkosten an den Gesamtkosten nur von 17 auf 16% absenken. Das "wirtschaftliche Argument" ist nur ein Vorwand. Dass es um mehr geht wird anhand der Mittel, mit denen der Vorstand kämpft, deutlich: Einschüchterungsversuche, Drohungen, eine Einstweilige Verfügung gegen die Betriebsversammlung am 11.10. und angedrohte "Schadensersatzklagen" gegen die Gewerkschaft HTV.
Gehen diese Methoden durch, dann ist der Weg offen zu umfassenden Angriffen und weiteren Verschlechterungen bei allen Beschäftigten. Belohnen will sich der Vorstand wahrscheinlich wieder wie schon letztes Jahr: mit einer zusätzlichen Prämie von 2 Mio. Euro. Vorstandsvorsitzender Soerensen verdient übrigens pro Arbeitstag (!) rund 5000 Euro. Er und Typen wie Finanzminister Grasser und Co. sind die wahren Privilegienritter! Die Medienhetze gegen die angeblich "überbezahlten" AUA-Beschäftigten zeiht leider teilweise. Das hilft aber nur dem Vorstand. Denn wenn das Bordpersonal weniger verdient, bedeutet das keinen Cent mehr für andere Beschäftigte.
Um den Kampf zu gewinnen und die Angriffe auf fundamentale Gewerkschaftsrechte, die ALLE Beschäftigten betreffen, zurückzuschlagen, ist eine kämpferische und solidarische Politik notwendig. Anstatt dem AUA-Konzern auf dem ÖGB-Kongress eine Werbemöglichkeit zu geben, muss der ÖGB diesen Arbeitskampf nutzen, um alle vom Sozialabbau Betroffenen - vor allem EisenbahnerInnen! - zu mobilisieren.