Do 03.10.2013
- Profite versus Löhne
75 % haben wenig bis kein Vertrauen in die österreichischen Banken. Zu Recht: 13,6 Mrd. € erhielten die Banken seit 2008 aus Steuergeldern, Verlust für den Staat: mehr als 6 Mrd. €.
Die Gewinne der Unternehmen sind 2000-08 um 62 % gestiegen. Die Gewinnbesteuerung liegt theoretisch bei 34 %, Österreichs Unternehmen bezahlen aber nur 17 %. Die Bruttolöhne der Arbeitnehmer sind seit 1995 real nur um rund 3 % gestiegen. Die Entwicklung der Netto-Reallöhne in Österreich ist sogar rückläufig.
- Arbeitslosigkeit
Im Juli waren offiziell 6,7 % arbeitslos. Bei Männern gibt es ein Plus von 14,4 %, bei Frauen 10,6 % im Vergleich zum Vorjahr. 320.337 suchen einen Job, 63.864 davon stecken in Schulungen. Doch es gibt nur 28.192 offene Stellen. Auf 3.302 offene Lehrstellen kommen 8462 Lehrstellensuchende.
- Frauen
Frauen verdienen im Schnitt um 24,3 % weniger als Männer. Bis zu 40 % beträgt die Einkommensschere. 579.000 (14 %) Frauen leben unter der Armutsgrenze, 6 % in akuter Armut. Die Armutsgefährdung bei Alleinerzieherinnen liegt trotz Erwerbstätigkeit bei 28 %. Ein Drittel aller Frauen schafft den Wiedereinstieg ins Berufsleben nach der Karenz nicht mehr. Die Erwerbsquote liegt nur bei 67,4 %.
- Korruption
Korruption hemmt das Wachstum und hat 2012 geschätzte 27 Mrd. € gekostet. Nicht einmal das „Strafrechtsübereinkommen des Europarats über Korruption“ wurde ratifiziert – in Albanien ist es seit 2001, in Aserbaidschan seit 2004 in Kraft. 34 % des Managements in Österreich sagen, Schmiergeld gehört zum Geschäft. Vergaben der öffentlichen Hand an "Beraterfirmen" & Co. boomen.
- Arm und reich
Das reichste 1 % der Bevölkerung besitzt 37 % des Reichtums, ca. 470 Mrd. €. Der Anteil „Vermögen“ am Gesamtsteueraufkommen beträgt 1,4 % – damit ist Österreich international Schlusslicht. Bis zu geschätzten 50 Mrd. € liegen in den 2.800 Stiftungen, eine Ersparnis für die Reichen von ca. 500 Mio. €/Jahr.
Die zehn reichsten Einzelpersonen oder Familien verfügen gemeinsam über 63,5 Mrd. € und legen jährlich um 10 % zu. Gleichzeitig sind 431.000 Personen manifest arm und 1.246.000 Personen an oder unter der Armutsgrenze. Die ärmsten 50 % haben nur 2,2 % des Reichtums.