Di 25.01.2022
Am 17. Jänner wäre Muhammad Ali 80 Jahre alt geworden. Er wurde nicht nur durch seinen tänzelnden Boxstil, sondern auch seine politische Einstellung bekannt. Diese war geprägt von der rassistischen Unterdrückung der Afroamerikaner*innen. Am bekanntesten dürfte seine Weigerung, für einen imperialistischen und rassistischen Staat Militärdienst abzuleisten und nach Vietnam zu gehen, sein. Dafür wurde Ali mit der Aberkennung seiner Titel und einem Kampfverbot bestraft. In der Folge galt er – besonders rund um den Kampf gegen George Foreman 1974 – als Symbol des schwarzen und gegen “das weiße” Amerika.
1964 trat Cassius Clay, nun Muhammad Ali der “Nation of Islam” bei und teilte deren Ideologie einer schwarzen Vorherrschaft bzw. Separation. Von seiner ersten Frau trennte er sich, weil sie nicht islamisch genug war. Beim Kampf 1974 in Kinshasa verhalf er dem Diktator Zaires (heute Demokratische Republik Kongo) Mobutu zu weltweiter Popularität. Dieser war allerdings ein korrupter Massenmörder und wichtiger Verbündeter des US-Imperialismus und lieferte wichtige Rohstoffe für den Vietnamkrieg. Grund dafür war, dass Ali ideologisch und (später) auch ökonomisch fest im Kapitalismus verankert war. Einen Zusammenhang zwischen Klassenunterdrückung und Rassismus sah er nicht. Ganz anders sahen das Aktivist*innen der schwarzen Befreiungsbewegung wie Angela Davis, Malcom X oder die Black Panthers, die sich in Richtung sozialistischer Analyse entwickelten.