Unter Olympen Graf (FPÖ) geht Fussballverein nach rechts

Rassistische Hetze von Hellas Kagran Fans
Margarita Döller, ehemalige Hellas Spielerin, jetzt beim KSV Siemens

Vor einigen Jahren hat der FPÖ-Mann, 3. Nationalratspräsident und Burschenschafter (Olympia!) Martin Graf den Wiener Fussballverein Hellas Kagran übernommen. Seither gibt es immer wieder Berichte, darüber, dass sich auf und um den Hellas Platz rechtes abspielt. Vorwärts und die SLP haben berichtet. Und die jüngsten Ereignisse zeigen, in welche Richtung die Entwicklung gehen:

Am Sonntag den 5. Juni fand die 3. Begegnung zwischen den Damenmannschaften des KSV Siemens und Hellas Kagran statt. Schauplatz war diesmal der Siemensplatz. Es versprach ein brisantes Duell um den letzten Platz zu werden, es stand einiges auf dem Spiel. Wie bei jedem Heimspiel hing das Vereinstransparent der KSV Siemens Frauen gut sichtbar hinter den Spielerinnenbänken. Der Slogan: „Zeigt Rassismus die rote Karte. KSV Siemens Frauen für Gleichberechtigung“.

In der 13. Minute fiel das 1:0 für Siemens, kurz darauf das 2:0. Die Nerven bei den Kagran Spielerinnen lagen blank, sie wollten nicht gegen den Erzrivalen verlieren. In der 22. Minute kam es zu einer Tätlichkeit der Abwehrchefin von Kagran (Nr. 5) gegenüber der Siemens-Stürmerin. Eine klare rote Karte eigentlich. Sie bekam dafür immerhin noch gelb. Der Hellas Trainer zuckte daraufhin völlig aus. Er beschimpfte den Schiedsrichter aufs ärgste, der ihn daraufhin auf die Zuschauertribüne verbannte. Die Hellas Spielerinnen gingen daraufhin noch härter zur Sache. Die Folge: die gelb rote Karte in der 2. Halbzeit für die Nummer 5 und weitere gelbe Karten.

Der Schiedsrichter wurde daraufhin von den Kagran Fans mit rassistischen Aussagen bombadiert. Er ist gebürtiger Österreicher, aber mit einem Aussehen und Namen, der auf arabische Wurzeln schließen lässt. Der Trainer von Hellas fragte ihn von der Tribüne aus, ob er nachher Döner essen gehen würde. Ein Hellas-Fan: „Wenn der Strache einmal Bürgermeister ist, dann gibt’s solche Schiris wie dich eh nicht mehr.“ Das Spiel endete 3:0 für Siemens. Hellas belegte in der Tabelle den letzten Platz.

Die Ereignisse dieses Spieltages bestätigen unsere Befürchtungen bezüglich der Entwicklungen bei Hellas Kagran seit Martin Graf dort Präsident ist. Rassismus steht dort offensichtlich auf der Tagesordnung und ist Bestandteil des Fußballalltags. Das ermutigt die Fans und SpielerInnen auch außerhalb, ihre rassistischen Äußerungen loszuwerden und wohl auch, für die FPÖ Werbung zu machen. Soviel zum Thema, „ist doch egal wer uns das Geld für den Verein gibt, es wird sich eh nichts ändern“. Wir sagen, es ist eben nicht egal! Hellas Kagran ist Dank der Übernahme von Martin Graf & Co zu einem negativ Beispiel für Sportvereine in Wien geworden. Es gibt Berichte darüber dass sich auf ihrem Sportplatz im 22. Bezirk Rechtsextreme ungestört treffen und ihre Hetze verbreiten, die sich dann auch in der „Fankultur“ widerspiegelt. Die Ereignisse Anfang Juni haben das ausdrücklich bestätigt.