Solidarität mit den Beschäftigten der MAN Steyr - VWs Profitgier stoppen!

Diesen Flyer werden SLP-Aktivist*innen morgen auf dem Warnstreik der MAN-Beschäftigten verteilen (Start bei MAN Steyr: 12:00, Protestkundgebung am Steyrer Stadtplatz: 12:30).

Solidaritätsaktion
der SLP in Linz

Aufruf des Betriebsrates und der Gewerkschaften
zum Protest und Warnstreik

Kampf um jeden Arbeitsplatz - Euer Kampf betrifft uns alle!

Eine Niederlage im Kampf gegen die Werksschließung hätte gravierende und langfristige Folgen für die bisherigen Beschäftigten und die ganze Region und ist nakzeptabel. Es braucht einen entschiedenen Kampfplan der das verhindert - ein Warnstreik ist  ein guter erster Schritt aber nicht ausreichend, um VW zum Einlenken zu zwingen. „Sozialpläne“ oder „Golden Handshakes“ sind keine Lösung. Die Weltwirtschaft ist in einer tiefen Krise, Konzerne investieren nicht, sondern streichen Jobs. Viele stehen vor der Insolvenz. Wo sollen die 2.300 Beschäftigten, plus nochmal so viele deren Jobs  am MAN-Werk hängen, später arbeiten, wo die nächste Generation? Die Werksschließung ist für die Region auch langfristig eine Katastrophe.

VW schüttet 2 Milliarden an die Aktionär*innen aus!

MAN und VW machen Profite - die Konzernleitung will die aktuelle Situation aber nutzen, um diese  zu sichern und zu erhöhen. Die vollen Auftragsbücher bringen die Belegschaft in eine vergleichsweise starke Kampfposition: Streiks tun dem Konzern weiterhin weh, weil Aufträge nicht abgewickelt und Profite nicht realisiert werden können. Gerade diese Profitgier wird zu noch mehr Solidarität mit der Belegschaft führen. Dabei ist auch die Zusammenarbeit mit Kolleg*innen in anderen Standorten nötig, damit die nicht gegen den anderen ausgespielt werden können. 

Alle Optionen müssen auf den Tisch - auch Wiederverstaatlichung!

Was, wenn die Konzernleitung nicht einlenktt? Wir können nicht zulassen, dass ein paar Manager*innen über die Zukunft einer ganzen Region bestimmt. Ein Werk kann auch ohne Konzernleitung weitergeführt werden. Wie die Produktion läuft, wissen die Beschäftigten am besten. Entscheidend ist die Frage, ob es dem Konzern gelingt, die Maschinen abzutransportieren und die Lager zu räumen. Es gibt (auch aktuelle) Beispiele dafür, dass es mit Streikbewegungen und Betriebsbesetzung bis hin zum Anketten an die Maschinen, gelingen kann, eine Standortschließung zu verhindern. MAN war schon einmal im Besitz der öffentlichen Hand und es gibt unterschiedliche Beispiele in denen Belegschaften auch ohne Management Unternehmen weitergeführt haben. Deshalb müssen wir auch Druck auf die Politik aufbauen, damit wenn notwendig eine Zwangsverstaatlichung ohne Schlechterstellung für die Beschäftigten, aber ohne Entschädigung für VW, die Zukunft des Werkes sichert. Zusätzlich zur aktuellen Produktion könnte man den Standort auch für Produktion im öffentlichen Interesse anpassen und umstellen: Mit ÖBB, Postbus, vielen städtischen Verkehrsbetrieben, Rettungsdiensten und anderen gibt es potentielle Abnehmer für Fahrzeuge, die in Steyr produziert werden könnten - ein Bedarf der durch Klima- und Verkehrswende tendenziell steigen wird. Die dafür nötigen Investitionen dürften angesichts von Milliardenhilfen für AUA & Co. kein Problem sein.

Beschäftigte müssen entscheiden

Die öffentliche Demonstration und der Warnstreik sind ein wichtiger erster Schritt. Sie können der Auftakt zu einer breiten Bewegung werden. Damit sie erfolgreich ist, muss die Kontrolle über Kampfmethoden bei der Belegschaft sein. Sie muss entscheiden, wann welches Mittel zum Einsatz kommt, wie mögliche Zwischenergebnisse oder Angebote der Konzernleitung einzuordnen sind, ob sie annehmbar sind – und wenn nicht, welche nächsten Schritte gesetzt werden können. Betriebsrat und Gewerkschaften sollten den Beschäftigten eine Palette an Kampfmethoden und möglichen Strategien anbieten, aber die Belegschaft und ein demokratisch gewähltes Streikkomittee können auch eigene Vorschläge einbringen. Sie müssen Solidaritätsarbeit in der breiteren Bevölkerung (Belegschaften anderer Betriebe, lokale Bevölkerung, Familien und Freunde der Beschäftigten, Gewerkschaften anderer Betriebe und Branchen) machen. Es ist aber nicht ihre Aufgabe, über die Forderungen zu entscheiden, hinter verschlossenen Türen Kompromisse auszuhandeln, in höheren Gremien Beschlüsse über Streiks (und Abbrüche) zu fassen oder über Beginn und Abschluss der Bewegung zu entscheiden. All das muss von den Beschäftigten selbst in regelmäßigen Betriebs- und Streikversammlungen diskutiert und demokratisch beschlossen werden. Denn die Kolleg*innen und ihre Familien müssen am Ende auch mit den Konsequenzen leben.​​

  • Kampf um alle Arbeitsplätze - keine faulen Kompromisse!
  • Schluss mit der Profitlogik - Beschäftigte müssen über Zukunft der Produktion entscheiden!
  • Solidarität der gesamten Gewerkschaftsbewegung und darüber hinaus ist nötig - wenn wir die Jobs bei MAN verteidigen, hilft das auch Kolleg*innen deren Jobs ebenfalls bedroht sind!