Sa 15.12.2018
Beim ersten Nicht mit mir-Oberösterreich Treffen nach der Sommerpause diskutierten wir das Potential, aber auch die Probleme des Frauen*Volksbegehrens. Relativ schnell herrschte Einigkeit, dass in der Eintragungswoche eine erhöhte Sensibilität für feministische Themen vorhanden sein wird. Uns war klar, dass Nicht mit mir Frauen einladen muss, aktiv zu werden und sich langfristig zu organisieren.
Die Forderungen des Volksbegehrens gliedern sich unserer Ansicht nach in die Themenblöcke „Gewalt an Frauen“, „Arbeit & Einkommen“ und „Selbstbestimmung & Schwangerschaftsabbruch“ auf. Dazu wurden im September und Oktober mehrere Aktionen in Linz durchgeführt, bei denen mit Flyern, Mikrofon und Lautsprechern, Transparenten und Darstellungen mit Straßenkreide die Angriffe der schwarz-blauen Regierung speziell gegen Frauen aufgezeigt wurden.
Bei einem Treffen davor wurde die Kundgebung vorbereitet und notwendige Forderungen formuliert. Schon beim Aufbau des Kundgebungs-Zeltes schwärmten viele Interessierte zum Infotisch, um sich näher über die Kampagne zu informieren. Vor allem die verschiedenen Wortmeldungen via Lautsprecher erregten bei vielen PassantInnen Aufmerksamkeit und führten zu vielen interessanten Diskussionen. Bei der zweiten Aktion am oberösterreichischen Equal Pay Day präsentierten wir unsere Forderungen auf einer Tafel und luden PassantInnen ein, sie abzustimmen. So unterstützte eine Pflegerin Arbeitszeitverkürzung auf 30-Stunden/Woche wegen der Belastung in ihrer Arbeit.
Auch nach dem Volksbegehren finden wir es wichtig, weiter für die Forderungen zu kämpfen. Deshalb setzten wir mit einer Kampagne für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch fort. Mit Flyern mobilisierten wir zwei Wochen lang zu einer Protestaktion gegen den jährlichen Marsch radikaler AbtreibungsgegnerInnen am 27. Oktober. Obwohl deren Versammlung abgesagt wurde, standen wir trotzdem für Frauenrechte und Selbstbestimmung auf der Landstraße. 1:0 für den Feminismus!
Wir sind eine bunt gemischte Gruppe von Studierenden und Beschäftigten des Sozialbereichs, Frauen und Männern, politisch Aktive und „frisch G’fangte“. Jede und jeder kann bei uns mitmachen! Nächste Treffen und die Beteiligung an der Donnerstagsdemo in Linz sind schon geplant.