Do 15.09.2011
Die Kursstürze an den internationalen Börsen im August strafen die Regierungspropaganda vom „gelungenen Aufschwung“ Lügen. Der ATX verlor von 21.7. bis 21.8. 22,5%. Der Dow Jones gab 14% nach.
Das bestätigt die Analyse der SLP, dass die Krise noch lange nicht vorbei ist. Die milliardenschweren Rettungs- und Konjunkturpakete konnten die Wirtschaft 2008/09 vor dem völligen Kollaps retten. Einen substanziellen Aufschwung hatten sie nicht zur Folge. Dafür wurde die Staatsverschuldung in die Höhe getrieben. Die Schuldenkrise der Europäischen Union konnte trotz der milliardenschweren „Hilfs“pakete für Griechenland (real für die Banken die dort investiert haben) nicht überwunden werden. Aktuell schlittert Italien in die Schuldenkrise. Die viertgrößte Volkswirtschaft Europas wäre nicht nur zu groß um „gerettet“ zu werden, ein Einbruch würde auch einen Kollaps der europäischen Wirtschaft bedeuten.
Symptomatischer noch als die Kursstürze an den Börsen ist der Einbruch des Rohölpreises. Im Sommer stürzte der Preis für pro Barrel zeitweise auf 93,15 Dollar. Das zeigt die Schwäche der Industrie und dass die KapitalistInnen selbst keinen Aufschwung erwarten.
Die Bedingungen für die Überwindung der aktuellen Wirtschaftseinbrüche auf Grundlage des Kapitalismus sind noch schlechter als 2008/09. Die staatlichen Mittel für Rettungs- und Konjunkturmaßnahmen sind nicht mehr vorhanden. Der Versuch der Regierungen auf Kosten von ArbeiterInnen und Jugendlichen mit Sozialkürzungen einen Teil der Krisenkosten zu decken hat in einer Reihe von Ländern zu einem Einbruch im Binnenkonsum geführt. Dadurch sind die Perspektiven für eine Erholung drastisch verschlechtert.
Viele Entwicklungen sind jetzt noch nicht klar absehbar. Klar ist aber, dass ArbeiterInnen und Jugendlich wie schon in den letzten Jahren vor die Wahl gestellt werden die Kosten für die Krise zu zahlen oder zu kämpfen. Denn klar ist, die Mehrheit der Bevölkerung kann sich den Kapitalismus und seine Krise schlicht und einfach nicht mehr leisten.