Frauenbericht 2010

APA, Statistik Austria: Frauenbericht 2010

Was zeigt der Frauenbericht: Frauen sind noch immer schlechter bezahlt - nicht ganz: Frauen werden immer schlechter bezahlt, heißt: Die Einkommensschere ist größer geworden. Im EU-Vergleich beim sogenannten "geschlechtsspezifischen Verdienstgefälle" liegt Österreich an vorletzter Stelle, in Prozenten ausgedrückt: Frauen verdienen um insgesamt 18% weniger (bereinigt), am Bruttojahreseinkommen gemessen verdienten Frauen im Vergleich zu Männern nur 58,7%. 2007 verdienten 50% der Frauen weniger als 1740,- Euro brutto, 25% sogar unter 1220,- Euro (Vollzeitstellen).

Was der Bericht auch zeigt: Frauen verbesserten ihre Ausbildung, was den Hochschulabschluss betrifft liegen sie sogar vorn: 13,8% der Frauen gegenüber 12,8 % der Männer schließen die Universität ab. Hier gab es bei Frauen einen sehr deutliche Zuwachs. 1991 gab es nur 6% Akademikerinnen. Frauen gehen auch immer mehr einer Arbeit nach - die Frauenerwerbsquote liegt bei 69%, wobei hier auch der Anteil der Teilzeitarbeit deutlich gestiegen ist. Von zehn Frauen arbeiten 2008 vier in Teilzeitarbeitsverhältnissen, Ende der 90er Jahre lag dieser Wert bei drei von zehn. Männer arbeiten deutlich weniger in Teilzeitverhältnissen, hier liegt der Wert 2008 bei nur 8,1. Ein weiterer Teil des Frauenberichts bestätigt, was an sich (noch immer) Realität ist: Frauen leisten zwei Drittel der unbezahlten Arbeit.