Flüchtlinge in den Unterricht einladen!

Dem Protest eine Stimme in Schulen geben

Immer wieder finden sich Berichte zur Flüchtlingsbewegung in den Medien. Die Wahrheit findet sich dort aber nur selten. Die Medien sind nicht neutral, das zeigte spätestens die Kriminalisierungskampagne gegen die Bewegung im Zusammenhang mit den Schleppereivorwürfen des Innenministeriums. Die Lügen der Ministerin fanden sich praktisch unkommentiert in allen großen Medien.

Die Bewegung kennt das Problem und versucht sich so gut es eben geht selbst eine Öffentlichkeit zu schaffen.

In diesem Rahmen besuchten Flüchtlinge auch schon Schulen, um dort auf Einladung von SchülerInnen bzw. LehrerInnen ihre Geschichte zu erzählen und ihre Forderungen und Ziele zu erklären. Das waren jeweils sehr spannende Stunden in denen es zu intensiven Diskussionen kam. Natürlich gab es viele Fragen an die Flüchtlinge und damit die Möglichkeit den Kampagnen gegen die Bewegung zu widersprechen.

Wir finden dieses Konzept hat sich bewährt und wollen es ausbauen. Wenn Du SchülerIn, LehrerIn, Elternteil oder sonst wie einen Zugang zu Schule hast und der Bewegung helfen willst: Sorge dafür, dass Flüchtlinge auf Deine oder andere Schulen eingeladen werden.

Sei es eine Unterrichtstunde oder eine extra-Veranstaltung, in jedem Fall lohnt es sich für alle Beteiligten; eben politische Bildung ganz praktisch!

Als kleine Hilfe haben wir diesen Text formuliert, mit denen Du Dich an die Verantwortlichen an der Schule wenden kannst. Natürlich kannst Du ihn nach Belieben verändern oder es ganz anders angehen!

 

Sehr geehrte...,

Im November ist es schon ein Jahr her, dass AsylwerberInnen aus Traiskirchen nach Wien zogen um so gegen die Bedingungen ihrer Unterbringung und für Ihre Rechte zu protestieren.

Aus der Demo wurde ein Camp, aus dem Camp die Besetzung der Votivkirche und schließlich zogen die Flüchtlinge in das Servitenkloster. Dem Kampf der Flüchtlinge gegen das Asylsystem und den allgegenwärtigen Rassismus haben sich immer mehr UnterstützerInnen und andere Flüchtlinge angeschlossen. Zahlreiche Protestaktionen und Demonstartionen haben seit November 2012 stattgefunden.

Obwohl es ein enormer Fortschritt ist, dass Flüchtlinge in Österreich endlich für sich selbst sprechen, kommen ihre Ansichten, Forderungen und Ziele in der Öffentlichkeit zu kurz. Dabei tragen sie eine wichtige und fehlende Perspektive in die Debatte: Die Perspektive der Betroffenden.

Deshalb empfehle ich Ihnen sehr, einen Flüchtling aus dem Servitenkloster in den Unterricht einzuladen und so die Betroffenen selbst zu Wort kommen zu lassen. Veranstaltungen dieser Art haben sich bereits an anderen Schulen sehr bewährt und führten zu spannenden Diskussionen zwischen SchülerInnen, LehrerInnen und Flüchtlingen.

Sie können sich z.B. an tilman.ruster@gmx.de wenden, Herr Ruster hilft, den Kontakt zu den Flüchtlingen herzustellen.

 

Mit freundlichen Grüßen

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