Fr 06.10.2006
Das fliegende Personal (FlugbegleiterInnen und PilotInnen) von Austrian Airlines hat im Jahre 2004 mit dem Abschluss des neuen Kollektivvertrages, sowie einer substanziellen Produktivitätssteigerung und der Implementierung der stark reduzierten Kollektivverträge für neue KollegInnen große individuelle Opfer erbracht und damit seinen Beitrag zur Sanierung des Unternehmens mehr als erfüllt.
Erschüttert nehmen wir daher nur zwei Jahre später zur Kenntnis, dass unser enormer Sanierungsbeitrag vom Management des Unternehmens nicht nur leichtfertig verspielt wurde, sondern dass vielmehr durch eine komplett fehlgeleitete Unternehmensstrategie die wirtschaftliche Zukunft von Austrian Airlines und aller MitarbeiterInnen mehr als gefährdet erscheint. Vor allem die nachweislich unterdurchschnittliche Performance in den drei Bereichen Finanzen (Mag. Kleibl), Vertrieb/Marketing (Dr. Burger), und Human Resources lässt uns am Fortbestand unseres Unternehmens stark zweifeln und erfüllt die MitarbeiterInnen von einem der kostengünstigsten und produktivsten Flugbetriebe Europas mit größter Sorge.
Dessen ungeachtet wurden ans Management sogar im Verlust- und Krisenjahr 2005 Millionenprämien ausbezahlt. Eine diesbezügliche Petition des fliegenden Personals mit der Aufforderung zur Rückerstattung eben dieser Prämien wurde von Vorstandsdirektor Alfred Ötsch abgelehnt.
Wir fordern daher Herrn Vorstandsdirektor Alfred Ötsch auf:
- Unverzüglich geeignete Maßnahmen zu
treffen, um die existenzbedrohenden Missstände in den oben angeführten
drei Bereichen raschest möglich zu beseitigen, die Leistungen und
Ergebnisse dieser drei akuten Krisenherde im Unternehmen zu
stabilisieren und auf ein, im internationalen Vergleich,
wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen.
- Bindende Gesetze, Verträge,
Vereinbarungen und Garantien einzuhalten, insbesondere gesetzliche und
sicherheitsrelevante Limits, den Kollektivvertrag und die
Betriebsvereinbarungen, sowie Verträge, Vereinbarungen und Garantien,
welche zwischen den Sozialpartner-Präsidenten Leitl und Verzetnitsch,
den AUA-Vorständen Soerensen, Kleibl und Burger, sowie der
Gewerkschaft HTV/BRB zur Sicherung des Wirtschafts- und
Arbeitsstandortes Österreich, zur Sicherung des Unternehmenswachstums
von Austrian Airlines und der Sicherheit der Beschäftigten
abgeschlossen wurden.
- Den angekündigten Personalabbau von 83 PilotInnenpositionen und 187 FlugbegleiterInnenpositionen unverzüglich zurückzunehmen.
- Den Beschluss betreffend den Übergang
der F70 Fokker Flotte von Austrian zu Tyrolean Airways in Form eines
AVRAG Betriebsüberganges unverzüglich zu widerrufen.
- Den Beschluss betreffend den Übergang
der F70 Fokker Flotte von Austrian zu Tyrolean Airways mit sofortiger
Wirkung zu revidieren.
- Die Nichtverlängerung des befristeten
Dienstverhältnisses der FlugbegleiterInnen Basiskurse 1 bis 9 mit 31.
Oktober 2006 mit sofortiger Wirkung zu stoppen.
- Den vertragswidrigen Gebrauch des Austrian Codeshare auf Slovak Air unverzüglich zu beenden.
- Die einseitig von der Wirtschaftskammer
abgebrochenen Kollektivvertragsverhandlungen betreffend der von der
Gewerkschaft HTV eingebrachten Forderungen der Jahre 2004/2005/2006
unverzüglich wieder aufzunehmen.