Vorwärts 310 - März 2023

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Artikel in dieser Ausgabe:

13.04.2023

Es ist wieder soweit. Mehrmals im Jahr (Frauentag, Tag gegen Gewalt an Frauen, Equal Pay Day…) überschlagen sich (fast) alle in Beteuerungen, wie wichtig Frauenrechte sind und wie pfui Sexismus ist. Selbst jene, die aus ideologischen Gründen ein konservatives Frauenbild propagieren und mit Sexismus auffallen - von Kirche über ÖVP bis FPÖ - tun so, als ob sie “natürlich” für Gleichberechtigung sind. Soweit Theorie und Propaganda, denn mit offenem Sexismus kommt man in der Politik heute nicht mehr weit.

13.04.2023

Die FPÖ gewinnt trotz Ibiza und anderen Skandalen wieder an Beliebtheit. Bei der NÖ-Wahl gewann sie fast 1/4 der Stimmen, in Umfragen liegt sie bundesweit auf Platz 1. Die Gefahr durch die FPÖ zu erkennen und zu bekämpfen, ist wichtig. Sie zu ignorieren, wird dabei nicht helfen, sie zu integrieren auch nicht; alle FPÖ-Wähler*innen als Nazis, die sich nie ändern würden, oder als dumm darzustellen ist auch keine Lösung.

13.04.2023

Mit Chat-Affäre, Ibiza Skandal, Pandemie, Krieg und Inflation befindet sich das Vertrauen in Institutionen laut “Demokratie Monitor” im Sinkflug. Waren 2018 noch 64% „ziemlich“ zufrieden mit dem politischen System, sind es 2022 nur noch 34%. Zu Recht, werden doch die dringendsten Themen, wie explodierende Mieten und Energiekosten, Klimawandel, Ungleichheit von keiner der etablierten Parteien ernsthaft aufgegriffen. Also sinkt die Wahlbeteiligung und Regierungen halten kaum eine ganze Amtsperiode durch. Die “bürgerliche Demokratie” ist in der Krise und weil davon v.a.

13.04.2023

Die Lohnquote (= Anteil der Löhne und Gehälter am gesamten Volkseinkommen) sinkt kontinuierlich trotz steigender Beschäftigung. Ein Grund sind die schlechten KV-Abschlüsse, die zu Reallohnverlusten führen, während die Unternehmensgewinne explodieren.

13.04.2023

Am Valentinstag gaben sich die Beschäftigten der Privatkrankenanstalten nicht mit Blumen oder Klatschen zufrieden, sondern traten in einen Warnstreik, um ihre Forderung nach besserer Bezahlung zu unterstreichen. In den Medien wurde darauf hingewiesen, dass “die Arbeitgeber sich ans Bundeseinigungsamt gewendet haben”. Klingt harmlos, nach Mediation oder Streitschlichtung. Ist aber gefährlich und muss im Zusammenhang mit diversen Angriffen auf Arbeitsrechte gesehen werden.

13.04.2023

Das neue Jahr begann bei ROSA mit einem ersten Vernetzungstreffen im Jänner, bei welchem neue Aktivist*innen und Altbekannte zusammenfanden, um sich zu feministisch-sozialistischen Aktionen abzustimmen. In zwei verschiedenen Arbeitsgruppen wurde bei diesem Treffen an praktischen Ideen zur Mobilisierung für den 8. März diskutiert und gearbeitet. Es folgten eine Reihe von Aktionen um für den 8. März, den internationalen Frauenkampftag, zu mobilisieren.

13.04.2023

Hunger betrifft weltweit knapp 800 Millionen Menschen, 91% davon in Asien und Afrika. Die Herrschenden geben sich betroffen. Dabei ist Hunger kein unabwendbares Schicksal, das durch Naturkatastrophen oder “Misswirtschaft” erklärt werden kann, sondern nur eine Erscheinung der kapitalistischen Wirtschaftsweise und der bewussten politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen ihrer Institutionen. 

13.04.2023

Im Februar jährt sich der russische Angriff auf die Ukraine, im März Stalins Todestag. Warum der immer wieder gebrachte Vergleich zwischen Putin und Stalin Unsinn ist, kann in der Infobox nachgelesen werden. Doch neben Propaganda gegen den Feind im imperialistischen Konflikt zwischen China/Russland auf der einen und USA/Westen auf der anderen Seite, Rechtfertigung für Rüstungsausgaben usw., dient der Krieg den Herrschenden im Westen auch als günstige Gelegenheit, gegen „Kommunismus“ zu wettern.

13.04.2023

Am 6. Februar brach bei der südostanatolischen Millionenstadt Gaziantep nahe der türkisch-syrischen Grenze ein Erdbeben der Stärke 7.8 aus. Dass dieses Gebiet erdbebengefährdet ist, ist lange bekannt, liegt es doch am Treffpunkt dreier tektonischer Platten. Hier findet etwa einmal im Jahrzehnt ein Erdbeben statt. Bereits 1999 ereignete sich östlich von Istanbul ein Erdbeben ähnlicher Stärke. Keine geologischen Ursachen dagegen haben die menschlichen Opfer: Zehntausende Menschen starben, davon die meisten in der Türkei.

13.04.2023

INFO:

Gegründet wurde die RCN, allerdings noch nicht als Gewerkschaft, Anfang 1916 mit 34 Mitgliedern, Ende 1916 waren es über 2.000. Aktiver wurde sie 1961 angesichts einer Wirtschaftskrise für Lohnerhöhungen. Erst seit 1995 kann sie auch formal Streiks ausrufen, begann sich weiter aufzubauen und breitere Schichten an Beschäftigten zu organisieren. Inzwischen verfügt sie über fast 500.000 Mitglieder.

 

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